Langenfeld Hier lernen Flüchtlinge Deutsch

Langenfeld · Dank vieler Unterstützer wurde jetzt in Langenfeld ein zweites Selbstlernzentrum mit sechs Computern eröffnet.

Eröffnung des Selbstlernzentrums für Flüchtlinge an der Albert-Einstein-Straße: Ursula Stolzenburg (m.) betreut die Einrichtung - so wie auch eine schon länger bestehende an der Stettiner Straße.

Eröffnung des Selbstlernzentrums für Flüchtlinge an der Albert-Einstein-Straße: Ursula Stolzenburg (m.) betreut die Einrichtung - so wie auch eine schon länger bestehende an der Stettiner Straße.

Foto: RALPH MATZERATH

Dass Sultana, die vor einem Jahr und zwei Monaten aus Syrien nach Deutschland kam, jetzt direkt neben ihrer Langenfelder Unterkunft an der Albert-Einstein-Straße ihr ohnehin schon gutes Deutsch am Computer verbessern kann, ist für sie ein ganz großer Gewinn. Schließlich möchte die junge Frau schnell in eine Ausbildung zur Sekretärin einsteigen. Das war ihr Beruf zu Hause in Syrien, wo sie vielleicht niemals wieder hin zurückkehren kann.

Viele Flüchtlinge finden neuerdings in einem so genannten Selbstlernzentrum auf dem Gelände der LVR-Klinik in Langenfeld einen frisch renovierten Raum mit sechs internetfähigen Computern vor. Das Angebot haben sie vor allem dem Engagement vieler Ehrenamtler zu verdanken. Allen voran Ursula Stolzenburg aus Langfort, die im August 2015 zur Flüchtlingshilfe gestoßen ist und ab Januar 2016 die beiden Selbstlernzentren an der Stettiner und jetzt auch an der Albert-Einstein-Straße 27 betreut. Als studierte Betriebswirtin und Organisationstalent managt sie die beiden Schulorte. "Ich bin mit dem Herzen dabei", sagt sie, und das merkt man ihr im Umgang mit den ausländischen Mitbürgern an.

Doch es waren noch weitere Helfer beteiligt, wie bei der Eröffnung klar wurde: der Landschaftsverband Rheinland (LVR), der kostenfrei das Gebäude stellt, die Stadt Langenfeld, die es hergerichtet und für modernes Mobiliar gesorgt hat, und die Lions, die 5000 Euro und das Knowhow, besonders ihres Vorsitzenden und IT-Kenners Felix Fehlau investierten. Und nicht zuletzt die Stadtwerke, die für das wichtige Netz sorgten. Zu den sechs Computer-Lernplätzen sollen noch drei hinzukommen. Gedacht sind die Deutsch-Lernprogramme, die mit Hilfe von Ehrenamtlichen vermittelt werden, als Ergänzung zum Angebot der Langenfelder Volkshochschule. Beispielsweise als Vorbereitung auf die Sprach-Kurse, als Hilfe, wenn jemand beim Standardpensum nicht mitkommt, oder als Überbrückung, bis der offizielle Kurs anläuft. "Auch der Dialog mit den Flüchtlingen in Deutsch ist wichtig, denn nur so können sie Deutsch lernen", sagt Stolzenburg.

(ik)
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