Bürger-Schützenfest 2016 in Neuss Wie die Hitze unseren "Gläsernen Schützen" herausfordert

Neuss · Tag 1 unseres Experiments: Wir machen den Schützen Andreas Droste zum "Gläsernen Schützen". Besonders die Hitze ist in diesem Jahr eine große Herausforderung für den Körper. Wir zeigen Ihnen, was die Biodaten verraten.

Schützenfest Neuss 2016: Der "Gläserne Schütze" Andreas Droste
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Der "Gläserne Schütze" Andreas Droste

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Foto: Woitschützke, Andreas

Wir begleiten Andreas Droste (24) aus Grevenbroich-Kapellen. Unser "Gläserner Schütze" ist seit 2015 Mitglied im Schützenlustzug "Endlech dobei". Ausgestattet mit GPS-Tracker, Fitness-Armband und einem Atemalkohol-Messgerät stürzt er sich in das Schützenfest 2016. Eine Einführung finden Sie hier.

Wir erreichen unseren "Gläsernen Schützen" zehn Minuten vor dem Nachmittagsumzug. Die Königsparade hat er bereits absolviert, auch der Fackelzug am Vorabend ist gemeistert. Dieser Sonntag gehört mit den gefühlten 34 Grad zu den heißesten Tagen des Jahres und so sorgt die Hitze für einige Belastungsproben: "Das Wetter ist extrem anstrengend", sagt Andreas Droste. "Wir müssen auf unseren Flüssigkeitshaushalt aufpassen. Es wird deutlich mehr Bier gegen Cola und Wasser getauscht." Die Hitze ermüde den Körper, aber nicht die Laune, wie unser gläserner Schütze meint: "Die Stimmung bei uns ist top."

Der Fackelzug am Samstagabend hat einen Großteil der Körperaktivitäten unseres gläsernen Schützen ausgemacht. Insgesamt absolvierte er am Samstag 11.410 Schritte, bestieg sieben Etagen und legte eine Strecke von 8,36 Kilometern zurück. Dabei verbrannte er 4.164 Kilokalorien.

Der Fackelumzug selbst produzierte diese Daten: 4.167 Schritte auf einer Strecke von 2,95 Kilometern. Andreas Droste benötigte 54 Minuten und 51 Sekunden. Sein Herz schlug im Schnitt 115 Mal pro Minute. Am schnellsten schlug sein Herz (136 Schläge/Minute), als es von der Erftstraße auf die Büttger Straße ging.

Beim Fackelzug verbrannte Andreas Droste insgesamt 664 Kalorien. Zum Vergleich: Hierfür hätte er sonst 90 Minuten radfahren müssen, oder eine Stunde Kniebeugen absolvieren.

Die Nacht war kurz. Nach etwa sechs Stunden hieß es schon wieder aufstehen und fertig machen für die Königsparade. Um 08:15 Uhr erfolgte die Abnahme durch den Spieß. Der Spieß kontrolliert, ob alle Uniformen korrekt angezogen sind - sonst droht eine Strafe. Dabei gab es das erste Alt als Starthilfe. Dann ging es in die Stadt zum Sammeln für die Parade. Ewiges Rumstehen am Rand des Kirmesplatzes, bis endlich die Parade losging. Für den einzelnen Schützen sind Aufmarsch und Parade ein sehr kurzer Spaß - hundert Meter Marktplatz rauf, hundert Meter wieder runter. Das zeigen auch die Daten unseres gläsernen Schützen. Die Aktivitätswerte fallen deutlich geringer aus, als rund um den Fackelzug. Bis um 16 Uhr hat unser Schütze insgesamt 8.029 Schritte zurückgelegt, die Höhe von 3 Etagen erlaufen und insgesamt über den Tag nur 6 Kilometer zurückgelegt. Insgesamt hat er 3.175 Kilokalorien verbraucht. Der Tag bestand bis dahin aus viel Warterei, denn auch nach der Parade und vor dem sehr langen Fußmarsch am Nachmittag wird gesessen. Neben dem Mittagessen gibt es die Gelegenheit für das eine oder andere Getränk.

Das Alkoholmessgerät zeigte nach dem Aufstehen 0 Promille. Um 10:18 Uhr, nach der Abnahme durch den Spieß, lag der Wert bei 0,24 Promille. Rund um die Königsparade ist der Wert unseres "Gläsernen Schützen" auf 1,10 Promille gestiegen. Kurz vor dem anstehenden Festzug liegt er bei 1,28 Promille. Ab 1,0 Promille wird vom sogenannten Rauschstadium gesprochen. Vom sogenannten Betäubungsstadium ist unser Schütze noch weit entfernt, von diesem wird ab 2,0 Promille gesprochen. Drostes Fazit bisher: Zwar schlaucht die Hitze, er fühlt sich aber noch fit und freut sich auf die weiteren Programmpunkte des Schützenfestes.

Doch wie wird sich unser Schütze auf dem Nachmittagsumzug in der Hitze schlagen? "Zum Glück sieht es nicht nach Gewitter aus", sagt Droste kurz vor dem Marsch. Die Bewegung dürfte gut tun und den Körper aktivieren, bevor es dann um 20 Uhr zum Schützenlustball geht, der am Abend im Dorint-Hotel stattfindet. "Das kann etwas länger gehen", freut sich unser Schütze. "Morgen können wir uns erst etwas ausruhen. Es geht erst ab 13 Uhr weiter." Was die Daten her geben, können Sie in unserer morgigen Auswertung lesen. In der Zwischenzeit können Sie sich die Live-Daten ansehen:

Der "Gläserne Schütze" wird freundlich unterstützt von Fitbit. Mit dem Fitbit Surge sammelt unser Schütze laufend Daten über gelaufene Schritte, verbrannte Kalorien oder auch Schlafdauer. Per GPS kann er außerdem Laufstrecken aufzeichnen.

Ebenfalls freundlich unterstützt wird unser Projekt von Amparos. Mit dem GPS-Tracker S71 können Sie und wir zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen, wo genau sich unser gläserner Schütze befindet.

Wir bedanken uns zudem bei Florian Schumacher von igrowdigital für die technische Beratung.

In unserem Live-Blog berichten wir live von allen Highlights des Schützenfestes. Klicken Sie sich rein!

(dafi)
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