Olympiasieger in Neuss Fabian Hambüchen macht Prüfung zum Rettungsschwimmer im Südbad

Im Turnen am Reck gewann er gerade erst Gold bei Olympia in Rio 2016. Zum Schwimmen kommt er nach Neuss: Fabian Hambüchen absolvierte am Dienstag im Südbad die Prüfung zum Rettungsschwimmer. Dafür verzichtete er sogar auf die Siegesfeier in Frankfurt.

Fabian Hambüchen legt Schwimmprüfung im Südbad ab
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Fabian Hambüchen legt Schwimmprüfung im Südbad ab

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Foto: Stadtwerke

Vor einer Woche hat Fabian Hambüchen noch bei den Olympischen Spielen in Rio am Reck die Goldmedaille gewonnen. Doch anstatt mit den anderen Athleten aus Rio im "Siegerflieger" nach Frankfurt zum offiziellen Empfang der Olympioniken zu fliegen, ist der Olympiasieger Hambüchen schon früher zurückgeflogen — und bereits wieder aktiv. Diesmal allerdings nicht in der Turnhalle, sondern im Wasser. Im Neusser Südbad legte Hambüchen die Prüfung im Rettungsschein Silber ab.

"Schwimmen ist überhaupt nicht mein Sport, es ist eine ganz andere Belastung als beim Turnen, aber durch mein Studium an der Deutschen Sporthochschule komme ich um diese Prüfung nicht herum", sagt der Goldmedaillen-Gewinner. Der Kontakt zur Neusser DLRG kam über eine Neusser Kommilitonin, die ebenfalls den Rettungsschein absolvieren musste. Schon früh morgens begann die Prüfung unter Gisela Huth und Hildegard Linder, die beide seit vielen Jahren in der Ausbildung der DLRG aktiv sind. Am Abend zuvor wurde bereits der theoretische Teil der Prüfung durchgeführt, bei dem am Ende auch ein schriftlicher Test bestanden werden muss.

Dies war für den 28-Jährigen kein Problem, im Gegensatz zum praktischen Teil. 400 Meter Schwimmen in höchstens 15 Minuten stand als erstes auf dem Programm. "Da hatte ich schon etwas Bammel vor", gesteht Hambüchen. Doch es gelang ohne Probleme. Es folgte das Streckentauchen und der Sprung vom Dreimeterbrett. Da zeigte der Turnstar sein Können und sprang mit einem Doppelsalto ins kühle Nass. Zu kämpfen hatte er dann aber mit den verschiedenen Teilaufgaben im Kleiderschwimmen. "50 Meter Abschleppen und 300 Meter Schwimmen in unter zwölf Minuten ist auch für den einen oder anderen Schwimmer eine Herausforderung, da die nassen Kleider am Körper sehr schwer werden", sagt Prüferin Gisela Huth. Doch Hambüchen ist ein echter Kämpfertyp — und schaffte auch diesen Prüfungsteil. "Da ist Olympia ein Klacks gegen", sagt der Athlet, als er nach der letzten Prüfung erschöpft, aber glücklich aus dem Becken steigt.

"Der Zeitpunkt, um den Rettungsschein zu machen, war gut, weil ich jetzt so kurz nach Rio noch gut in Form bin. Kraft und Ausdauer haben beim Durchkämpfen schonsehr geholfen." Auch die DLRG-Prüferinnen waren begeistert. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass er ohne gezieltes Schwimmtraining alle Prüfungen so gut meistern wird", sagt Huth, "aber er ist ein sehr sympathischer Kämpfer, der alles gegeben hat und somit erfolgreich die Prüfung abgelegt hat." Stadtwerke-Neuss-Geschäftsführer Stephan Lommetz gratulierte Hambüchen zu Gold am Reck und Silber im Wasser. "Es ist uns eine große Ehre, einen solch überragenden Sportler bei uns im Südbad begrüßen zu dürfen. Ich habe mich mit ihm gefreut, dass er für Deutschland diese Goldmedaille erkämpft hat", sagt Lommetz, "Fabian Hambüchen bei der Ablegung des Rettungsschwimmscheins kurzfristig zu unterstützen, haben wir gerne möglich gemacht."

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