Professionelle Bilder So cool wirbt die Neusser Feuerwehr bei Instagram um Nachwuchs

Neuss · Die Neusser Feuerwehr nutzt die sozialen Medien, um die Bürger über ihre Einsätze zu informieren und Nachwuchs zu suchen. Die Präsentation bei Instagram erinnert an die weltbekannte Feuerwehr von New York.

 Eines der Fotos, die die Feuerwehr Neuss bei Instagram gepostet hat.

Eines der Fotos, die die Feuerwehr Neuss bei Instagram gepostet hat.

Foto: Feuerwehr Neuss

151.000 Abonnenten folgen dem "Fire Department New York" bei Instagram. Bislang setzte die Feuerwehr aus der US-amerikanischen Metropole mehr als 3500 Posts ab, meistens Bilder. Oft sind es Aufnahmen, die sprachlos machen. Bilder von den Einsatzkräften, die noch im Rauch eines brennenden Gebäudes stehen oder von Löscharbeiten, bei denen das Feuer noch lodert.

Auf ganz so viele Abonnenten kommt die Neusser Feuerwehr nicht, rund 1900 Menschen folgen dem Instagram-Kanal der Einsatzkräfte inzwischen. Im Vergleich zu ihren New Yorker Kollegen sind die Quirinusstädter mit 153 Einträgen auch nur eine kleine Nummer - allerdings kann sich die Qualität sehen lassen. Auch die Neusser Feuerwehr zeigt viele Bilder von Einsätzen, die aussehen, als habe sie ein Profi gemacht. Sogar Drohnenfotos sind auf dem Profil zu sehen, und die Aufnahmen von oben sind nun einmal spektakulärer.

Doch warum macht die Feuerwehr das - und vor allem, wer sorgt für die Aufnahmen? "Wir haben viele junge Kollegen, die sich darum kümmern, da haben wir wirklich Glück", sagt Markus Brüggen, stellvertretender Chef der Feuerwehr Neuss. Die Bilder stammen nicht von professionellen Fotografen. "Wir haben zum Glück eine ganz gute Kamera hier, und mit den Handys kann man ja auch gute Fotos machen", sagt Brüggen.

Große Ziele hat sich die Neusser Feuerwehr nicht gesetzt, als sie im Mai 2017 das Profil anglegte. "Die Vorgabe war lediglich, ein Foto pro Tag zu posten. Dabei ist es egal, wo das Foto herkommt, ob von der freiwilligen Feuerwehr oder der hauptamtlichen", sagt Brüggen. Der Feuerwehrmann weiß um die Bedeutung der sozialen Medien und will mit dem Instagram-Profil potenzielle Nachwuchs-Feuerwehrleute ansprechen. "Das Interesse für Instagram ist gerade bei jungen Leuten da, und das Interesse für die Feuerwehr auch. Wieso sollte man das nicht nutzen und die beiden Sachen verbinden?", sagt Brüggen.

Das erste Foto postete die Neusser Feuerwehr am 10. Mai 2017 - und das ist recht unspektakulär. Zu sehen ist lediglich das Logo der Einsatzkräfte, mehr nicht. Am gleichen Tag postete die Feuerwehr vier weitere Aufnahmen. "Wahrscheinlich wollten wir das einfach mal testen", vermutet Brüggen. In ihren Posts machen die Einsatzkräfte auch immer wieder auf die Tugenden aufmerksam, die es braucht, um ein guter Feuerwehrmann zu sein. "Teamwork! Einer der wichtigsten Grundsätze der Feuerwehr", steht neben einem Bild, das zwei Männer zeigt, die bei einer Übung gemeinsam einen Brand löschen.

Als Vorbild diene der Instagram-Account des "Fire Department New York" nicht, sagt Brüggen. "Aber es ist doch schön, wenn wir so viele Abonnenten haben. Diese Resonanz überrascht uns auch", sagt er. Und er blickt schon in die Zukunft. "Irgendwann wird der Instagram-Hype wahrscheinlich auch wieder vorbei sein, dann müssen wir uns etwas Neues überlegen", prophezeit er. "Wir müssen uns immer wieder neu erfinden, um potenzielle Nachwuchsleute anzusprechen."

(seeg)
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