Ratingen Jugendrat bittet Politiker in den Ring

Ratingen · Zur Landtagswahl wird es wieder das erbarmungslose Politbattle des Jugendrates geben. Diesmal im Stadttheater.

Die Boxhandschuhe sind geschnürt - zumindest im übertragenen Sinn. "Wir steigen für euch in den Ring" heißt das Motto des Politbattle, der Podiumsdiskussion des Jugendrates, die mittlerweile zu den Wahlen in der Dumeklemmerstadt dazu gehört. Legendär war zuletzt die Runde vor der Bürgermeisterwahl mit dem damaligen Amtsinhaber Harald Birkenkamp und Herausforderer Klaus Pesch im Lux. Doch vor der Landtagswahl gehen die Organisatoren des Jugendrates ganz neue Wege.

Sprecherin Theresa Dietz sagt: "Wir haben lange überlegt, wie wir noch mehr junge Wähler für die Diskussionsrunde mit den Landtagskandidaten motivieren können." Denn das Problem bei den bisherigen Veranstaltungen war klar erkennbar: In der Regel waren die Jugendlichen, die im Plenum saßen, bereits politisch engagiert bei verschiedenen Parteien. "Die Zahl derer, die wirklich das erste Mal Berührung mit Politik und den Kandidaten hatte, war leider sehr klein", erinnert sich auch Fabian Schippmann aus dem Jugendrat.

Und dann gibt es noch ein anderes Problem: Für Landtagswahlen sind nur Personen ab dem 18. Geburtstag wahlberechtigt. Doch dann hatten Schippmann und Dietz eine Idee, mit der sie dafür sorgten, das Politbattle in ganz neue Dimensionen zu lenken. "Wir sind an die neue Schulleiterin des Berufskollegs an der Minoritenstraße herangetreten, ob wir nicht kooperieren können. Schließlich sind dort fast alle Schüler volljährig und dementsprechend wahlberechtigt", erzählt Theresa Dietz. Auch der Stadtjugendring schaltete sich ein.

Und gemeinsam rannte man offene Türen ein an der Minoritenstraße: Das Politbattle wird sozusagen Unterrichtsfach. 450 Schüler und ihre Lehrer werden die Gelegenheit nutzen, um rund vier Wochen vor der Wahl auf Tuchfüllung mit den Kandidaten für den Wahlkreis Ratingen/Heiligenhaus zu gehen.

Damit war klar, dass die Veranstaltung nicht in einem städtischen Jugendzentrum stattfinden kann - so viel Plätze gibt es dort nicht. "Und so haben wir dann das Stadttheater angefragt, das räumlich auch am besten zum Berufskolleg liegt", so Schippmann.

Und dort debattieren jetzt am Mittwoch, 26. April, ab 11 Uhr für knapp zwei Stunden alle Kandidaten der im Düsseldorfer Landtag vertretenen Parteien. Auch Uwe Meisenkothen, Ratinger Kandidat der AfD, wird nach eigenen Angaben teilnehmen. In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, er könne aus Termingründen nicht kommen.

Dass der Vormittag trotzdem lebhaft werden dürfte, da sind sich Schippmann und Dietz sicher: "Die Diskussionen beim Politbattle sind immer sehr spannend und intensiv gewesen bisher."

Spannend ist auch immer die Frage, welcher Kandidat am ehesten die Sprache der Erstwähler spricht, ohne dabei anbiedernd zu wirken. Zur Vorbereitung werden derzeit gerade schon kleine Einspielfilme über Themen gedreht, die für die Stadt von Bedeutung sind.

(RP)
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