Heiligenhaus Riesenstimmung in der vollen Aula

Heiligenhaus · Die Isenbügeler Narren lieben ihren Karneval. Zum 34. Mal ging es bei der traditionell ausverkauften Fete "jeck und keck" zu.

 Auf den auftritt der "Namenlosen" hatte das Publikum im Saal gespannt gewartet. Die Pointen saßen.

Auf den auftritt der "Namenlosen" hatte das Publikum im Saal gespannt gewartet. Die Pointen saßen.

Foto: A. Blazy

Wenn flotte Bienen mit Kosaken tanzen, Sträflinge und Panzerknacker sich bei Sheriffs einhaken und Sultane mit Dschungelköniginnen flirten, dann ist das nun wirklich kein ganz normaler Samstagabend in Isenbügel. Wenn nämlich allerhand bunte Gestalten gleich scharenweise zur Adolf-Clarenbach-Grundschule wandern, dann kann das nur eines bedeuten: Es ist Zeit für "Jeck und Keck".

Zum 34. Mal wurde bei dieser ganz besonderen Karnevalsveranstaltung in der Grundschul-Aula wieder ausgelassen die fünfte Session gefeiert. Hier sorgt nämlich die Mischung, dafür, dass der Berg singt und schwingt, lacht und vor allem schunkelt. "'Jeck und keck' ist kein reiner Sitzungskarneval, aber es wird auch nicht nur getanzt. Ich glaube, das macht den Abend bei vielen so beliebt", sagte Rüdiger Peters, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins Isenbügel. Vor 20 Jahren hat der Bürgerverein die Organisation der närrischen Nacht übernommen und führt damit eine Tradition fort, die die Isenbügeler ansonsten wohl sehr vermissen würden.

 Lieber großgeblümt als kleinkariert: In der Grundschul-Aula versammelten sich die Isenbügeler Jecken zu einem Abend, der zwischen Tanzfete, Sitzung und Sause angesiedelt ist.

Lieber großgeblümt als kleinkariert: In der Grundschul-Aula versammelten sich die Isenbügeler Jecken zu einem Abend, der zwischen Tanzfete, Sitzung und Sause angesiedelt ist.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Rund 30 ehrenamtliche Akteure, vor und hinter der Bühne und an der Theke sorgten dabei für die richtige Stimmung. Denn die Karnevalssause ist schwer beliebt, wie ein ausverkaufter Saal bewies, aber auch der Ruf eilt den Jecken voraus: Gäste aus dem nahen Umkreis wie Velbert oder Kettwig kommen gerne; und damit das Kennenlernen - oder auch das Wiedererkennen der Nachbarn bei den vielen kreativen Verkleidungen - reibungslos läuft, trägt jeder seinen Namen an präsenter Stelle. "Es ist eine besondere Atmosphäre", finden die Isenbügeler. "Ohne Jeck und Keck ist Karneval einfach kein Karneval. So einfach ist das." Ganz einfach ist auch das Ritual der Polonaise, mit dem der Startschuss für einen vergnüglichen Abend offiziell fiel, denn da hält es bekanntlich keinen kecken Jecken auf dem Stuhl. Schnell stieg die Karnevals-Laune bei Karnevals-Klassikern, für die an diesem Abend erstmals DJ Dirk zuständig war. Ansonsten ist an dem Erfolgsrezept "Jeck und Keck" alles nach gewohntem Geschmack.

Denn die Isenbügeler beweisen jedes Jahr erneut beachtliches Show-Talent. Wie zum Beispiel der Moderator Hans Schäfers, der stilvoll mit Glitzerjackett wieder stimmgewaltig durch den Abend führte. Heiß erwarteter Programmpunkt auch der Auftritt der "Namenlosen". Deren Darbietung ist schon seit dem Vorjahr in Vorbereitung. "Wir fangen schon vor Weihnachten mit den Vorbereitungen an. Ideen sammeln und dann muss eifrig geprobt werden", erzählte Peters. Diesmal hatten sie ihr Programm ganz aus dem Alltag gegriffen.

Die Pointen saßen. Und auch der Auftritt der Ruhrtalritter aus dem benachbarten Kettwig ist bereits zum Klassiker geworden. "Dem Bürgerverein ist der Karnevals-Abend sehr wichtig. Schließlich gehört er, wie der Blotschenball, zu den Höhepunkten in unserem Stadtteil-Leben", sagte der zweite Vorsitzende. Und der Karneval verbindet. Nachdem es um den karnevalistischen Nachwuchs auf der Bühne lange Zeit etwas ruhig geworden war, sind nun wieder regelmäßig junge Leute mit dabei, die den Abend gestalten. Und so wird das Programm nicht nur von Jung und Alt gestaltet. Der Blick ins Publikum zeigt: Hier feiert man auch miteinander Karneval.

(sade)
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