Rommerskirchen Wurst vom Pferd als Alternative

Rommerskirchen · Anstel In Deutschland gibt es nur ungefähr 100 von ihrer Sorte, ihre Waren sind sehr nachgefragt und gehören gleichzeitig zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit.

Anstel In Deutschland gibt es nur ungefähr 100 von ihrer Sorte, ihre Waren sind sehr nachgefragt und gehören gleichzeitig zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit.

Pferdefleisch ist ein Genuss für Feinschmecker und Streitpunkt für so manchen Tierschützer. Besonders aber zu Zeiten von Maul- und Klauenseuche sowie BSE sieht mancher Pferdefleisch als Alternative zum abgepackten Supermarktfleisch.

Zu kämpfen hat Heinz Schmitz momentan aber trotzdem, denn wie es jedem selbständigen lokalen Fleischer zurzeit geht, so hat auch die Pferdemetzgerei Schmitz mit dem Preisdruck der Supermärkte zu kämpfen.

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Pferdefleisch etwas für den gehobenen Geldbeutel sei, erklärt Schmitz: "Im Vergleich zu Rindfleisch aus dem Fachgeschäft kann man sagen, dass das Pferdefleisch immer ungefähr 20 Prozent günstiger ist."

Einen Vorteil hat der 56-Jährige dennoch: Seit November 2001 wurden in Deutschland beinahe 400 Fälle von BSE bei getesteten Rindern festgestellt - ein Grund, weshalb viele Konsumenten ihr Einkaufsverhalten überprüfen.

Fachgeschäfte sind laut Metzger Heinz Schmitz wieder mehr gefragt, aber auch Alternativen zu den Produkten von Rind und Schwein werden gesucht.

Da Pferde von BSE und der Maul- und Klauenseuche verschont bleiben, ist ihr Fleisch besonders während Infektionszeiten durch diese Krankheiten gefragt. "Während dieser Zeiten haben wir sogar schon Supermärkte beliefert.

Diese kamen allerdings nicht mit der kurzen Haltbarkeit unserer frischen Produkte zurecht - die Belieferung wurde schnell wieder eingestellt", weiß Ehefrau Brigitte, die für den Verkauf in der Ansteler Metzgerei zuständig ist. Sie ist sich über ihre Käufer ganz im Klaren: "Meine Kunden sind meist Stammkunden. Neue Gesichter kommen eher selten, schließlich man kann ja auch niemanden zwingen Pferdefleisch zu mögen."

Es seien auch eher ältere Mitbürger, die sich für Pferdeprodukte interessieren und dem Ganzen aufgeschlossener gegenüber stehen.

Desinteresse kann anderen Bürgern oder Marktbesuchern allerdings nicht vorgeworfen werden. Vielmehr müssen sich die Verkäufer oft Rüffel und Beschimpfungen wie "Pferde sind zum Reiten da!" oder "Pferdemörder!" anhören.

Laut Heinz Schmitz völlig zu Unrecht, denn die Pferde, die zur Verarbeitung in der Metzgerei ankommen, sind zu keinem anderen Zweck mehr zu verwenden. "Wir bekommen Pferde, die beispielsweise Verletzungen an einem Bein hatten", erklärt der Metzger,

(NGZ)
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