Wegberg Mitsprache der Schützen ist gewünscht

Wegberg · Zum vierten Mal lud der Bezirksvorstand Wegberg zu einem Bruderschaftstag ein. Im Merbecker Pfarrheim erörterten die Schützen mit Referaten und Diskussionen die Situation des Schützenwesens und dessen Zukunftsfähigkeit.

 Horst Thoren (M.) stellte seinen Botschafter "Schützen-Willi" vor, eine Puppe mit Uniform, roten Haaren und Feder am Hut. Sie könne Kindern die Werte Glauben, Sitte und Heimat vermitteln. Thoren weiter: "Wenn wir unsere Zukunft über Generationen sichern wollen, geht es nur, wenn wir die Kinder und Jugendlichen gewinnen."

Horst Thoren (M.) stellte seinen Botschafter "Schützen-Willi" vor, eine Puppe mit Uniform, roten Haaren und Feder am Hut. Sie könne Kindern die Werte Glauben, Sitte und Heimat vermitteln. Thoren weiter: "Wenn wir unsere Zukunft über Generationen sichern wollen, geht es nur, wenn wir die Kinder und Jugendlichen gewinnen."

Foto: Jürgen Laaser

Zu Beginn des vierten Bruderschaftstages blickten Präses Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran und Bezirksvorstandsmitglied Hedwig Klein auf die Themen und Ergebnisse der vergangenen drei Bruderschaftstage zurück. Jährlich lädt der Bezirksvorstand Wegberg zu diesem Tag ein, der in diesem Jahr im Merbecker Pfarrheim mit rund 50 Schützen stattfand. Unter dem Thema "Glaube und Vertrauen - was Bruderschaften ausmacht" stand das Treffen, und es wurde der Frage nachgegangen, wie Bruderschaften sich und ihre Arbeit verstehen und zukunftsfähig machen wollen.

Horst Thoren, Bezirksbundesmeister in Mönchengladbach, Mitglied im Bundesausschuss für Brauchtumspflege und stellvertretender Chefredakteur der RP, referierte über eine bundesweite Diskussion, die vor allem ein muslimischer Schützenkönig ausgelöst hat. Zunächst einmal stellte er aber seinen Botschafter "Schützen-Willi" vor - die kecke Puppe mit Uniform, roten Haaren und Feder am Hut könne Kindern die Werte Glauben, Sitte und Heimat vermitteln. "Er sagt, was er sagen soll", erklärte Thoren, "wenn wir unsere Zukunft über Generationen sichern wollen, geht es nur, wenn wir die Kinder und Jugendlichen gewinnen." Dies fange in Kindergarten und Grundschule an. Bezüglich der Schützenfeste betonte er, dass sie Chancen seien, Menschen anzusprechen, die nicht jeden Sonntag in die Messe kämen. Freude zu haben und Freundschaften zu schließen, seien weitere positive Merkmale.

Der muslimische Schützenkönig habe die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Fragestellungen ausgelöst. Wo wollten die Schützen als christliche Gemeinschaft hin und wie gehen sie beispielsweise mit der Zugehörigkeit zu anderen Religionen von möglichen Mitgliedern um? "Von der Bundesebene aus möchten wir Stimmen in den Bruderschaften sammeln, sie auswerten und im Anschluss ein Papier aufstellen", sagte der Korschenbroicher, "dies ist ein längerer Prozess und eine grundsätzliche Gedankenfindung."

Die Schützen beschrieben weitere Umstände, deren Handhabung unklar sei. So gebe es ungetaufte minderjährige Mitglieder. Was sei, wenn diese volljährig sind? Ebenso bestünde keine Einigung beim Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Bei dieser Frage finde ein Parallelprozess bei Schützen und Kirche statt, stellten die Anwesenden fest. Nach Diskussionen über evangelische Schützenkönige in den 1950er Jahren, Geschiedene, aus der Kirche Ausgetretene und Homosexuelle drehten sich aktuell die Überlegungen um Muslime, fasste Präses Tran weiter zurückblickend zusammen.

Bezirksbundesmeister Heinz Stypertz bedankte sich für die lebhaften Gespräche und das Referat, bevor es für die Teilnehmer des vierten Bruderschaftstages zur Eucharistiefeier in die Merbecker Pfarrkirche St. Maternus und zum anschließenden gemütlichen Beisammensein ging.

(cole)
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