Gemetzel als "uralten" Brauch anerkannt Japan verteidigt blutige Delfin-Jagd

Tokio · Nach internationalen Protesten hat Japans Ministerpräsident Shinzo Abe die blutige Jagd auf Delfine in seinem Land gegen Kritik verteidigt.

Blutige Jagd auf Delfine in Japan
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Die Delfin-Jagd in Taiji sei ein "uralter" Brauch und Teil der Kultur des westjapanischen Ortes, sagte Abe in einem CNN-Interview, das am Freitagabend auf der japanischen Internetseite des US-Senders veröffentlicht wurde. Die Jagd sei außerdem die "Lebensgrundlage" der Bewohner.

In Taiji treiben Fischer alljährlich hunderte Delfine in einer Bucht zusammen. Einige Dutzend Tiere werden für den Verkauf an Aquarien und Freizeitparks ausgewählt, die übrigen werden abgeschlachtet, um ihr Fleisch zu essen. Der im Jahr 2010 mit einem Oscar ausgezeichnete Dokumentarfilm "Die Bucht" machte das Gemetzel weltweit bekannt. Seitdem protestieren immer wieder Tierschützer gegen die Delfin-Jagd.

Zuletzt hatte sich auch die US-Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, in den Konflikt eingeschaltet und im Kurznachrichtendienst Twitter die "Unmenschlichkeit" der Delfin-Jagd kritisiert. Abe sagte jedoch, es gebe in jedem Land althergebrachte kulturelle Bräuche und Lebensweisen, die seiner Ansicht nach "geachtet" werden sollten.

(AFP)
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