Bischofskonferenz Papst eröffnet Weltbischofssynode in Rom

Vatikanstadt · In Rom hat die Weltbischofssynode zum Thema Ehe und Familie begonnen. Bis 19. Oktober beraten Bischöfe aus aller Welt und der Papst darüber, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit vieler Katholiken reagieren soll. Thema sind unter anderem Homosexualität und eingetragene Lebenspartnerschaften.

 191 Bischöfe nehmen an der Synode teil.

191 Bischöfe nehmen an der Synode teil.

Foto: dpa, mau lb hpl vfd

Mit einem festlichen Gottesdienst im Petersdom eröffnete Papst Franziskus am Sonntag die Versammlung von 191 Bischöfen aus aller Welt. In seiner Eröffnungspredigt warnte Franziskus die Bischöfe davor, sich in einer eitlen Debatte über wirklichkeitsfremde Vorschläge zu verlieren. Aus Deutschland nimmt der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, teil. Als Expertin ist die Berliner Eheberaterin Ute Eberl eingeladen.

Solche Versammlungen seien nicht dazu da, "schöne und originelle Ideen zu diskutieren oder zu sehen, wer intelligenter ist", so der Papst. Es gehe darum, sich "um die Familie zu kümmern" und an Gottes "Plan der Liebe für sein Volk mitzuarbeiten". Zugleich machte der Papst deutlich, dass die geltende kirchliche Lehre hierbei nicht das alleinige Kriterium sein dürfe. Der Geist schenke eine Weisheit, "die über die Lehre hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten".

Die Weltbischofssynode berät etwa über den Umgang mit Patchwork-Familien, wiederverheirateten Geschiedenen, gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, Paaren ohne Trauschein und über die Sexualmoral. Weitere Themen sind eine bessere Unterstützung für Familien angesichts von Migration und Gewalt. Grundlage der Beratungen ist ein sogenanntes Arbeitspapier, das aus den Rückmeldungen auf die vatikanische Umfrage zu Familie, Ehe und Sexualität erstellt wurde.

Der offizielle Titel der sogenannten Außerordentlichen Synode lautet: "Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung". Sie soll eine zweite, größere sogenannte Ordentliche Synode vorbereiten, die im Herbst 2015 zum gleichen Oberthema vorgesehen ist. Erst danach könnte es nach Ansicht vieler Beobachter womöglich zu konkreten Änderungen der kirchlichen Praxis kommen.

Die Synode soll eine zweite, größere Versammlung vorbereiten, die im Herbst 2015 zum gleichen Oberthema vorgesehen ist. Erst danach könnte es nach Ansicht vieler Beobachter womöglich zu konkreten Änderungen der kirchlichen Praxis kommen.

Der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel, dämpfte Erwartungen, die Synode werde schon bald zu konkreten Ergebnissen führen. Vor der zweiten Ordentlichen Synode im Herbst 2015 sei nicht mit Entscheidungen zu rechnen, sagte Büchel am Sonntag im Vatikan vor Journalisten.

(KNA)
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