Karneval 2016 Mainz sagt Rosenmontagszug wegen Sturms ab

Mainz · Nach einigen Städten im Rheinland hat nun auch Mainz wegen eines vorhergesagten Sturms den Rosenmontagszug in diesem Jahr abgesagt.

 Dunkle Wolken und Sturm sorgen für Absagen vieler Rosenmontagszüge.

Dunkle Wolken und Sturm sorgen für Absagen vieler Rosenmontagszüge.

Foto: dpa, obe axs

Das teilte der Mainzer Carneval Verein (MCV) am Sonntagabend mit. "Die Entscheidung ist ganz klar, die Sicherheit geht vor", sagte der Präsident des Mainzer Carneval Vereins (MCV), Richard Wagner, am Sonntagabend. Nach Angaben der Feuerwehr sei am Montag laut Deutschem Wetterdienst mit Sturmböen von bis zu 100 Stundenkilometern zu rechnen. Es seien bis in den Nachmittag hinein permanent unberechenbare Böen zu erwarten.

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) sagte: "Das ist mehr als schade, aber es ist nicht das Ende der Fröhlichkeit in Mainz." Es seien einfach zu viele potenzielle Gefahren.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Verständnis für die Absage des Rosenmontagsumzugs in Mainz geäußert. Angesichts der vorhergesagten Sturmböen mit Windstärke zehn sei dies die richtige Entscheidung, erklärte die SPD-Politikerin am Sonntagabend. Das Wohl der Menschen stehe im Vordergrund und jegliche Gefahr sollte von vornherein ausgeschlossen werden. Auch die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner erklärte, das Risko wäre bei dem angekündigten heftigen Sturm zu hoch gewesen.

Am Rosenmontag waren Hunderttausende Menschen in Mainz erwartet worden. Losrollen sollte der närrische Tross auf seine mehr als sieben Kilometer lange Strecke um 11.11 Uhr. Der Mainzer Zug zählt neben denen in Köln und Düsseldorf zu den größten bundesweit. In diesem Jahr sollte er 148 Zugnummern zählen, rund 9500 Zugteilnehmer, darunter über 200 Musiker.

Nach Mainz hat auch Münster am Sonntagabend wegen der Sturmwarnung seinen Rosenmontagszug abgesagt. Es sei unverantwortlich, den Zug bei einer vorhergesagten Windstärke von 8 oder gar 9 laufen zu lassen, sagte der Vizepräsident vom Bürgerausschuss Münsterscher Karneval, Helge Nieswandt, am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten unter anderem die "Westfälischen Nachrichten" darüber berichtet.

Münster habe in den vergangenen Jahr zwischen 80.000 und 120.000 Zuschauer gezählt, sagte Nieswandt. Einen Sommerkarneval werde es nicht geben, dafür aber eine "anders geartete Veranstaltung" als Ausgleich, die allerdings nicht karnevalistisch sei. Darüber soll in etwa 14 Tagen beraten werden. Die Entscheidung sei am Sonntag in einer gemeinsamen Sitzung der Stadt Münster, der Ordnungsbehörde und dem Bürgerausschuss Münsterscher Karneval getroffen worden.

Köln will dagegen auf jeden Fall feiern, Düsseldorf zögert noch: Wegen des heraufziehenden Sturmtiefs entscheidet der Düsseldorfer Karnevalsverein am Montagmorgen um 8 Uhr, ob der Rosenmontagszug in der Landeshauptstadt abgesagt wird. Eine Koordinierungsgruppe will dann ein letztes Mal über die Wetterprognosen beraten und eine Entscheidung treffen. Dem Sicherheitskonzept zufolge muss der Zug ab Windstärke 8 abgesagt werden. Nach den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes wird der Sturm sogar noch etwas stärker als zunächst erwartet. In Essen-Kupferdreh, Duisburg, Hagen und Wenden im Sauerland sind die Rosenmontagszüge deshalb schon abgesagt.

Der Kölner Rosenmontagszug soll dagegen stattfinden (10 Uhr) - allerdings mit Einschränkungen. Die Prunkwagen samt Figuren sollen wie geplant rollen. Nur Großfiguren in den Fußgruppen sind nicht zugelassen, ebenso wie Fahnen und Trageschilder. Der Zug findet außerdem ohne die sonst üblichen 500 Pferde statt. An den Zuschauertribünen werden Dächer und Rückwände entfernt, damit sich diese nicht lösen und umherfliegen können. Am Morgen (8.30 Uhr) gibt es erneut eine Pressekonferenz zum aktuellen Stand.

(felt/dpa)
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