Beliebte und seltene Vornamen 2016 Kinder heißen jetzt Christmas, Blade und Morticia

Wiesbaden · Jedes Jahr wertet die Gesellschaft für deutsche Sprache die beliebtesten Vornamen aus. Auch 2016 rangieren Sophie, Marie, Maximilian und Alexander wieder ganz weit vorn. Spannender als die Lieblinge sind jedoch die neu zugelassenen Namen, die teils ganz schön kurios daherkommen.

 Mia und Sophie sind seit Jahren auf der Liste der beliebtesten Vornamen in Deutschland.

Mia und Sophie sind seit Jahren auf der Liste der beliebtesten Vornamen in Deutschland.

Foto: dpa, tba dna

Weihnachten, Klinge und Wunder — schwer nachzuvollziehen, dass Eltern ihren Kindern solche Namen geben würden. An den Haaren herbeigezogen ist es aber nicht. Denn tatsächlich hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) im Jahr 2016 mehr als 500 seltene Vornamen bestätigt, die in ihre Auswertung der beliebtesten Vornamen mit einfließen.

Unter den seltenen Vornamen, mit denen Eltern tatsächlich durchgekommen sind, finden sich eben auch Christmas, Blade und Miracle. Zwar müssen immer wieder Namen auch abgelehnt werden — bei mehr als 600 Anfragen war das 2016 in zehn Prozent der Fall. "Einige der Anfragen blieben offen, sei es, weil die Eltern sich eine Alternative überlegt hatten oder ihren Wunsch nicht weiter verfolgten", heißt es von der GfdS.

Einige der bestätigten seltenen Namen aus dem Jahr 2016 wirken fremdartig, sind sie aber manchmal gar nicht. Thorunn etwa. Der Name ist in Norwegen und Island absolut geläufig. 2013 nahm die Isländerin Thorunn Egilsdottir an der TV-Castingshow "The Voice of Germany" teil — und hat mit ihrem Vornamen eventuell nachhaltig Eindruck gemacht. Weitere bestätigte Vornamen, die man in deutschen Kindergärten vielleicht bald öfter hören wird, sind Vinsten, Elfina, Kedyra, Morticia, Feanor und Lunis.

Doch nicht jede "Namenserfindung" oder Seltenheit schafft es auf die Geburtsurkunde. "Nicht bestätigen konnten wir unter anderem die Namen Husqvarna, Holunda, Ulme, Uwelia, Pims, Univers und Westend", schreibt die GfdS in einer Mitteilung.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache veröffentlicht seit 1977 jährlich die Liste der beliebtesten Vornamen. Seit einigen Jahren tut sich auf den vorderen Plätzen jedoch nicht allzu viel — auch 2016 nicht. Laut GfdS zeigt ein Vergleich der Listen der vergangenen 30 Jahre, "dass sich Vornamenmoden insgesamt nur sehr allmählich ändern, also weniger von Jahr zu Jahr denn von Jahrzehnt zu Jahrzehnt".

Für dieses Jahr ergaben erste Stichproben bei deutschen Standesämtern, dass Sophie, Marie, Maximilian und Alexander wie schon in den Vorjahren zu den beliebtesten Namen gehören. "Aber laut Prognose gibt es auch neue Anwärter auf die Top Ten der beliebtesten Vornamen", heißt es. So könnten es der Mädchenname Mila und der Jungenname Elias auf die Spitzenplätze schaffen. Ob sich die Prognose bestätigt, steht im Frühjahr 2017 fest, wenn die Eintragungen der Standesämter ausgewertet wurden.

(jnar)
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