"Let's Dance" Die Favoriten stolpern über ein Paar Turnschuhe

Düsseldorf · In der zweiten Show von "Let's Dance" 2017 geht es um das bunteste Jahrzehnt von allen: die 80er. Während der eine Kandidat den Spanier in sich entdeckt, hadert ein anderer mit seinen langen Armen und Beinen – und am Ende wird ein Paar Turnschuhe zum Aufreger des Abends.

"Let's Dance" im 80er Fieber - die Bilder der zweiten Folge
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Foto: RTL/Stefan Gregorowius

In der zweiten Show von "Let's Dance" 2017 geht es um das bunteste Jahrzehnt von allen: die 80er. Während der eine Kandidat den Spanier in sich entdeckt, hadert ein anderer mit seinen langen Armen und Beinen — und am Ende wird ein Paar Turnschuhe zum Aufreger des Abends.

Wer an einem Freitagabend die heimische Couch einer klebrig-schwitzigen Disco vorzieht, aber trotzdem mal mit den Zehen oder sogar den Füßen wackeln will, ist bei RTL bestens aufgehoben: Bei "Let's Dance" feiert man nämlich "eine mega Mottoshow rund um das tollste Jahrzehnt", wie Moderatorin Sylvie Meis es zu Anfang ausdrückt. Gemeint sind die 80er Jahre. Das bedeutet: Frauen in Neonfarben, bis zum Bauchnabel aufgeknöpfte Männer und Ohrwürmer, die uns noch die ganze nächste Woche über begleiten werden.

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Das geht auch Sylvie Meis so. Die hat auffallend gute Laune, isst Schokolade, lacht über die Selbstbräunerflecken auf ihrem weißen Kleid und singt ununterbrochen mit. Ihr Moderationskollege Daniel Hartwich gibt sich nicht ganz so euphorisch und tauscht lieber die üblichen Nicklichkeiten mit Juror Joachim Llambi aus. Auch Kandidatin Cheyenne Pahde ist ein bisschen gehemmt.

Nachdem sie und Tanzpartner Andrzej in der letzten Woche 25 Punkte abgeräumt haben, ahnt sie schon, dass es in der zweiten Show ganz anders aussehen könnte. "Diesmal mache ich leider so viele Sachen alleine", klagt sie. Jorge sieht sofort, dass die Schauspielerin angespannt war. "Chica, ich habe gemerkt, dass du ein bisschen die Handpresse…Hand…Handbremse gezogen hattest", sagt er in mit seinem einzigartigen kubanischem Akzent und rät: "Hab keine Angst, deine Hufte zu bewegen!" Da fühlt man sich fast an alte "Germany's Next Topmodel"-Folgen erinnert, denn da war die Hüfte in Jorges Coachings auch immer Thema.

Apropos Model: Joachim Llambi findet, Cheyennes Performance habe stellenweise mehr nach Catwalk als nach Tanzen ausgesehen. "Wie ein Storch im Salat", kritisiert er — und verwirrt damit Sylvie Meis. "Du hast in ein Salat gelaufen, hat der Llambi gesagt. Das habe ich nicht so ganz verstanden, das muss er mir nach der Sendung noch erklären", witzelt die Holländerin. Am Ende erhalten das Soap-Sternchen und Andrzej nur 15 Punkte von der Jury — "ein kleiner dramatischer Fall", um es mit Sylvies Worten zu sagen.

Da wird man doch zum Hulk

Bei Curvy-Model Angelina Kirsch und Massimo Sinato soll es in dieser Woche andersherum sein, schließlich hagelte es in der vergangenen Woche Kritik. Motsi fand es "monoton", Joachim Llambi "nett". Und wir wissen alle, was damit gemeint ist. Damit der Slowfox besser gelingt, legt das Paar besonders viel Wert auf die Kopfarbeit. Das ist aber nicht ganz unproblematisch: "Slowfox ist ein richtiger Halstanz. Da kriege ich hinterher ja so einen dicken Muskel! Wie Hulk!" Davon ist während des Auftritts aber noch nichts zu sehen. Jorge hat sowieso auf etwas anderes geachtet: "Du lachst immer, egal bei welchem Tanz! Das finde ich ganz toll", lobt er.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Für Sänger Gil beginnt die neue Woche aber mit Problemen — und die kommen unter anderem in Form von hohen Absätzen an seinen Tanzschuhen. "Ich kann kaum geradeaus laufen", jammert er. Und kurz darauf kommt es noch dicker: "Bei der einen Figur habe ich Ekaterinas Po im Gesicht", erzählt er. Seiner Tanzpartnerin knöpft er ein Zugeständnis ab: "Bitte nicht pupsen!"

Von all dem ist beim Tanz aber nichts mehr zu spüren. Gil scheint sich in der Latino-Rolle richtig wohlzufühlen und begeistert sowohl Publikum als auch Jury mit seiner Leistung. Jorge vergleicht den Musiker sogar mit einem der besten Flamenco-Tänzer der Welt. Aber: "Da unten geht noch mehr!", kritisiert er. Llambis Urteil fällt ausnahmsweise auch mal sehr freundlich aus: "Für eine Salsa in Runde 2 geht nicht mehr. Mausert sich hier einer zum Favoriten?"

Gil kann es gar nicht glauben. "Ohne Scheiß? Da kommt nicht noch was hinterher?", fragt er. Nö, da kommt nix mehr. Außer 30 Punkten. Da geht wirklich nicht mehr. Besonders Profi-Tänzerin Ekaterina freut sich über die ersten 30 Punkte in ihrer "Let's Dance"-Karriere. Vor lauter Freude knuddelt sie dem Hartwich die Brille aus dem Gesicht und schleudert Sylvie durch die Luft.

Motsi Mabuse tritt ins Fettnäpfchen

Von 30 Punkten sind Faisal Kawusi und seine Partnerin Oana weit entfernt. In der Vorwoche gab es es nur magere zwölf Zähler. "Die Jury war sehr streng mit uns. Aber das war sehr gut, denn so wissen wir, woran wir arbeiten müssen", gibt sich der Comedian kämpferisch. Besonders die Kritik von Jorge hat sich das Paar zu Herzen genommen — der riet nämlich, den Spaß etwas beiseite zu lassen und sich mehr auf die Schritte zu konzentrieren.

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Foto: RTL

Beim Tango zu Falcos "Der Kommissar" beweist Kawusi auch tatsächlich, dass er lernfähig ist. So ganz nimmt man ihm die Rolle als Macho zwar nicht ab, aber man merkt, wie ernst er seine Aufgabe nimmt. Motsi will loben, tritt aber ins Fettnäpfen: "Zwischen euch ist ein großer Unterschied. Oana ist sehr klein und schön, und du…" Während die Jurorin noch nach Worten ringt, fällt ihr Faisal ins Wort: "Was soll das denn heißen?", ruft er und wirkt tatsächlich ein bisschen gekränkt.

Für Society-Lady Chiara Ohoven und Tanzpartner Vadim kommt es ebenfalls dicke. In der ersten Show fast ausgeschieden, wollen sie mit dem Cha Cha Cha zu "Holiday" von Madonna nun zeigen, dass die Ohoven auch anders kann als kontrolliert und steif. Den Spaß sehen Jorge und Motsi ihr zwar an. Llambi ist das aber nicht genug: "Ich glaube, heute muss dein Vater den Bums hier kaufen, damit du weiterkommst. Das war nix", urteilt er, und gibt schließlich auch nur einen mickrigen Punkt.

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Schlager-Star Maxi Arland, der nun darauf besteht, mit seinem vollen Namen Maximilian angesprochen zu werden, dümpelt ebenfalls im unteren Teil des Feldes herum. Schuld sei seine Statur, erklärt er. "Ich bin groß und lang und dünn, und wenn ich mich bewege, steht mir irgendwie alles im Weg. Das ist mir unangenehm." Gemeinsam mit Tänzerin Isabel Edvardsson will er diese Scham überwinden. Das gelingt mit der Salsa nur im Ansatz: "Du hast die Handbremse vielleicht angefasst, aber nicht gelöst", so Llambi, und Motsi ergänzt: "Du hast es probiert. Ich sehe deine Mühe, dein Herz, deine Leidenschaft. Hab mal den Mut, einen Fehler zu machen, mal nicht hübsch auszusehen", rät sie. Da wird der Maxi aber fast ein bisschen pampig. Er könne ja nichts dafür, dass er gut aussieht, meckert er.

Die Performance von Boxerin Susi Kentikian, die als "die coole Schwester von Rocky" vorgestellt wird, und Partner Robert kommt besser an. "Du bist so feminin und sinnlich", sabbelt Jorge, und Motsi schwärmt: "Du hast ein Talent — du bist nicht mehr Boxerin, du bist Tänzerin." Auch Model Ann-Kathrin Brömmel und ihr Sergiu zeigen mit dem Jive zu "Nur geträumt" von Nena eine Leistungssteigerung. Sergiu wirbelt Ann-Kathrin ganz schön durchs Studio, und manchmal sieht man, dass sie nicht ganz schwindelfrei ist. Die Jury ist trotzdem voll des Lobes: Llambi sieht, dass das Paar viel gearbeitet hat, und Motsi ist ob der tollen Entwicklung von Ann-Kathrin ganz aufgeregt.

Giovanni Zarella kann endlich überzeugen

Giovanni Zarella, der für den verletzten Pietro nachgerückt ist und in der vergangenen Woche mit nur elf Punkten regelrecht abgewatscht wurde, ist immer noch ziemlich geknickt. Das scheint ihn aber zu Höchstleistungen anzuspornen. Der Slowfox, den er mit Partnerin Christina tanzt, verleitet das Studiopublikum schon während der Performance zu euphorischem Jubel. Joachim Llambi rutscht sogar ein "Sehr gut" heraus. Die ertanzten 19 Punkte reichen am Ende sogar für den fünften Platz im Gesamtklassement.

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Profitänzer Erich hat sich für seine immer etwas steif wirkende Partnerin Anni Friesinger-Postma etwas ganz Besonderes einfallen lassen: In die Tango-Choreografie lässt er Eisschnelllauf-Elemente einfließen — die beherrscht die dreimalige Olympia-Siegerin auf diesem Gebiet natürlich im Schlaf. Jorge zeigt sich begeistert: "Das hat mir wirklich gut gefallen", lobt er. Nur an ihrem Ausdruck müsse sie noch arbeiten.

In Sachen Ausdruck gibt es bei Paralympics-Teilnehmer Heinrich Popow und seiner Kathrin dafür rein gar nichts zu meckern. Der hochemotionale Slowfox treibt Motsi Mabuse sogar die Tränen in die Augen. Auch Llambi zeigt sich beeindruckt: "Das wird für dich einer der schwierigsten Tänze gewesen sein, weil er so fließende Bewegungen voraussetzt, die mit deiner statischen Unterschenkel-Prothese so einfach nicht möglich sind", erklärt er. Man könne aber sehen, wie sehr er das Tanzen genieße.

Ohne Blinddarm tanzt es sich besser

Eher wenig Grund zum Genießen hatte in der Vorwoche Sänger Bastiaan Ragas. Der konnte aufgrund einer Blinddarm-OP nämlich gar nicht erst mittanzen. Jetzt, 43 Gramm leichter, startet auch er in die Staffel — und wird gleich ordentlich gefordert. Bei der Rumba sei für ihn nicht die Leidenschaft das Problem, sondern das Mitzählen der Schritte. Aber: Dieser Tanz ist OP-Narben-freundlich, wie wir lernen. Motsi ist vor allem von einer Sache beeindruckt: "Allein für deinen Blick muss man dir zehn Punkte geben. Das war wie Hypnose!", sagt sie.

Das beste Paar der Vorwoche tanzt standesgemäß am Schluss: Vanessa Mai und Christian Polanc finden ihre Favoritenrolle zwar "extrem erdrückend". Deswegen tanzen sie aber noch lange nicht schlechter: Zu "Kids in America" von Kim Wilde wird der Jive gehopst und gesprungen und gewirbelt. Kritik gibt es trotzdem — weil die Schlagersängerin Turnschuhe trägt. "Das ist ein bisschen unfair den anderen gegenüber", echauffiert sich Motsi. Joachim Llambi stört sich ebenfalls an den flachen Tretern, sieht aber noch ein anders Problem: "Manchmal frage ich mich: Atmet sie? Lebt sie noch? Ich habe Angst, dass du bald eine Maschine bist und kein Mensch mehr", sagt er schon fast aufrichtig besorgt.

Zittern müssen am Ende der zweiten Show aber andere: Während es Cheyenne Pahde und Bastiaan Ragas mit ihren Tanzpartnern ganz knapp noch in dritte Show schaffen, scheiden Chiara Ohoven und Vadim aus. Scheinbar haben sich die Eltern geweigert, den Laden zu kaufen.

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