Nahrung und Psyche Welches Essen macht uns glücklich?

Düsseldorf (RPO). Satt und zufrieden - so heißt es doch. Aber ist an dem Sprichwort tatsächlich etwas dran? Forscher haben herausgefunden, dass richtige Ernährung glücklich macht - und sogar Depressionen vorbeugen kann.

Diese Nahrungsmittel machen glücklich
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Foto: ddp

Können wir Speisen mit Emotionen in Verbindung bringen? Der Volksmund sagt ja. Redensarten wie "Liebe geht durch den Magen", "Verliebtheit sorgt für Schmetterlinge im Bauch", "unerfreuliche Nachrichten oder Ängste schlagen mit der Zeit auf den Magen" oder "Schokolade als Trostspender" kennt man ja zur Genüge. Doch wie sehen Forscher das?

Lange Zeit wollten Mediziner nichts von einem Zusammenhang zwischen Nahrung und Psyche wissen. Jetzt aber haben Forscher herausgefunden, dass Nahrung auf unsere Stimmung sehr wohl einen Einfluss hat. Wer bestimmte Produkte isst, kann für ein dauerhaft gutes Gefühl sorgen.

"In Studien zeigt sich gerade, dass die Verbindung zwischen Gehirn und Verdauungstrakt eine Schlüsselrolle für die Entstehung von Emotionen spielt", berichtet Emran Mayer, Professor an der University California, im Wissensmagazin der Wochenzeitung "Die Zeit". Mayer sagt: "Die Ernährung scheint eine von den vielen verschiedenen Umständen zu sein, die darüber entscheiden, ob es jemandem psychisch gut oder schlecht geht."

Welches Essen macht uns glücklich? Dr. Hans-Günter Kugler vom Internationalen Institut für Erfahrungsheilkunde rät ausdrücklich zu "Studentenfutter". Der Name komme nicht von ungefähr. Die Nüsse regen nach Kugler die Bildung von Botenstoffen an, die für das Gehirn wichtig sind. Die Mischung aus den zuckerhaltigen Rosinen und den Tryptophanhaltigen Nüssen macht's.

"Die Qualität der Nahrungsmittel ist in letzter Zeit gesunken", erklärt Kugler unserer Redaktion. Die Versorgung der Tiere sei minderwertiger geworden und deshalb sinke auch die Qualität der Produkte. Von Fleisch rät der Vegetarier deshalb auch weitgehend ab. Es sei zudem besonders cholesterinhaltig und enthalte viele gesättigte Fettsäuren. Das sei eher ungesund und führe vermehrt zu den "Freien Radikalen", die gesunde Zellen angreifen.

Aber Fleisch-Fans können beruhigt sein. Ganz müssen sie die Finger von Fleischprodukten nicht lassen. "Zwei bis drei Mal die Woche Fleischgerichte zu essen ist in Ordnung", sagt er. Dabei sind biologische Produkte meist fettreduziert und enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren als andere Lebensmittel. Deshalb sei auch bei Fleischprodukten ein Umstieg auf Produkte aus biologischer Landwirtschaft ratsam, wie der französische Hirnforscher David Servan-Schreiber in seinem allgemein verständlichen Werk "Das Anti-Krebs-Buch" erklärt.

Eine maßgebliche Rolle spielen die essentiellen Fettsäuren, so Servan-Schreiber. Diese Säuren kommen vor allem in Fisch vor. Deshalb sei auch er für eine gute Ernährung essentiell. Hans-Günter Kugler betont, mediterrane Kost wirkt sich ebenfalls positiv auf die Psyche aus. Bananen enthalten wichtige Stoffe wie Tryptophan und Antioxidantien, so der Mediziner.

Frisches Obst und Gemüse, reichhaltige Vollkornprodukte und pflanzliche Öle seien gesund für den Körper und auch für den Geist. Solche Nahrungsmittel können nach der Ansicht von Forschern sogar Depressionen vorbeugen. Damit ist aber nicht gesagt, dass eine falsche Ernährung die einzige Ursache für Depressionskrankheiten ist. Wer schlechte Laune und Depressionen zumindest vorbeugen möchte, kann das aber durch richtiges Essen tun.

(kpl/rm)
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