Stockholm Physik-Nobelpreis für LED-Erfinder

Stockholm · Für die Entwicklung effizienter Leuchtdioden erhalten in diesem Jahr drei gebürtige Japaner den Nobelpreis für Physik. Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura bekommen die Auszeichnung für die Erfindung von LEDs (lichtemittierende Dioden), die blaues Licht aussenden. Diese ermöglichen helle und energiesparende Lichtquellen.

Nobelpreis 2014: Die Preisträger im Überblick
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Die Nobelpreisträger 2014

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Foto: afp, bb

Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet 880 000 Euro (acht Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften gab ihre Entscheidung über die Preisträger gestern in Stockholm bekannt.

"Rote und grüne LEDs gibt es schon viele Jahre, aber die blauen fehlten wirklich noch", sagte Per Delsing, Vorsitzender des Nobel-Komitees für Physik. "Wenn man diese drei Farben vereint, bekommt man weißes Licht. Das ist etwas, das schon Isaac Newton gezeigt hat." Die Dioden haben nach den Worten Delsings eine hohe Energieeffizienz und eine sehr lange Lebenszeit.

Es sei "unglaublich" gewesen, zu hören, dass er auserwählt wurde, sagte Nakamura, als das schwedische Nobel-Komitee ihn während der Pressekonferenz anrief. Nakamura, der 1954 in Japan geboren wurde und dort studierte, arbeitet seit 2000 als Professor an der University of California in Santa Barbara. Die Auszeichnung habe ihn überrascht.

Er fühle sich "sehr geehrt", zitierte ihn später die Universität im kalifornischen Santa Barbara, wo Nakamura arbeitet. "Es ist sehr befriedigend zu sehen, dass mein Traum vom LED-Licht Realität geworden ist. Ich hoffe, dass energieeffiziente LED-Birnen dazu beitragen werden, den Energieverbrauch und die Kosten von Beleuchtung weltweit zu senken."

Nach den Worten von Olle Inganäs vom Nobel-Komitee lassen sich LEDs auf viele Arten einsetzen. "Diese Nutzung würde Alfred Nobel sehr glücklich machen. Wir sehen die Auswirkungen dieser Erfindung, wir sehen sie auf der Straße, überall." Zunächst wurden LEDs vor allem für Anzeigen an Geräten genutzt, mittlerweile erhellen sie Räume und Straßen und setzen Vitrinen oder Bilder in Szene. Sie werden in Infrarot-Fernsteuerungen, Ampeln und Auto-Rückleuchten sowie Lichtschranken eingebaut. An Bedeutung gewinnt auch der Einsatz zur Hintergrundbeleuchtung von Flüssigkristall-Bildschirmen.

Im vergangenen Jahr hatten der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs den Physik-Nobelpreis für die Vorhersage des Higgs-Teilchens erhalten.

(dpa)
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