Nobelpreis 2015 Nobelpreis in Physik für Takaaki Kajita und Arthur B. McDonald

Stockholm · Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Japaner Takaaki Kajita und den Kanadier Arthur McDonald. Die Forscher erhalten die Auszeichnung für den Nachweis, dass Neutrinos eine Masse besitzen.

 Während der Bekanntgabe durch das Nobelkomitee wurden Fotos der beiden Preisträger Takaaki Kajita und Arthur McDonald gezeigt.

Während der Bekanntgabe durch das Nobelkomitee wurden Fotos der beiden Preisträger Takaaki Kajita und Arthur McDonald gezeigt.

Foto: afp, bb

Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet etwa 850.000 Euro (acht Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

"Der diesjährige Preis handelt von Zustandsveränderungen von einigen der am reichlichsten vorhandenen Bewohner des Universums", sagte Göran Hansson, Generalsekretär der Akademie. Die Ergebnisse der beiden Wissenschaftler seien der Schlüssel für die Experimente gewesen, bei denen gezeigt wurde, dass Neutrinos ihre Zustände verändern können, hieß es in der Begründung. Diese Metamorphosen wiederum seien ohne Masse nicht möglich.

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen. Ihre Masse ist sehr gering. "Für über ein halbes Jahrhundert haben wir gedacht, dass Neutrinos keine Masse haben", sagte Nobeljurorin Olga Botner. "Jede Sekunde passieren Milliarden von Neutrinos unseren Körper."

Preisträger: Anruf vom Nobelkomitee ist "gewaltige Erfahrung"

Preisträger Arthur McDonald reagierte bescheiden auf die Nachricht vom Nobelpreis. "Wir sind sehr zufrieden, dass wir zum Wissen der Welt haben beitragen können", sagte der am Telefon zugeschaltete Kanadier während der Pressekonferenz in Stockholm über die Arbeit seines Forschungsteams.

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Der frühmorgendliche Anruf der schwedischen Nobeljury sei eine "gewaltige Erfahrung" gewesen. Wofür er das Preisgeld ausgeben werde, wisse er noch nicht, sagte McDonald. "Ich hatte noch keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen." Auf den Besuch in Schweden zur Preisverleihung im Dezember freue er sich: "Stockholm ist eine meiner Lieblingsstädte."

Am Montag war der diesjährige Medizin-Nobelpreis an die Chinesin Youyou Tu, den gebürtigen Iren William Campbell und den Japaner Satoshi Omura gegangen. Die drei Forscher haben effektive Wirkstoffe gegen Parasiten-Infektionen wie Malaria und Flussblindheit entdeckt.

Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr hatten die gebürtigen Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura den Physik-Nobelpreis für die Entwicklung blau leuchtender Dioden erhalten. Diese ermöglichen helle und energiesparende Lichtquellen.

(dpa)
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