Düsseldorf 42 Prozent der Raucher haben keinen Schulabschluss

Düsseldorf · Die sozialen Unterschiede zwischen Rauchern und Nicht-Rauchern in Deutschland sind signifikant. 42 Prozent aller über 14-jährigen Raucher haben keinen Schulabschluss. Unter den Abiturienten greifen nur 20 Prozent zu Tabakwaren. Das zeigt eine neue Studie der Heinrich-Heine-Universität. Laut Forschern ist Rauchen somit mitverantwortlich für das große soziale Gefälle bei Erkrankungen und Lebenserwartung innerhalb Deutschlands.

"Je niedriger der Schulabschluss und das Haushaltseinkommen, desto mehr wird geraucht", sagte Studienleiter Daniel Kotz, Professor für Allgemeinmedizin an der Uniklinik Düsseldorf, unserer Redaktion. So liege das Einkommen der Mehrheit der Raucher bei unter 1000 Euro monatlich. Bei einem Haushaltseinkommen von über 5000 Euro betrage der Raucheranteil 23,2 Prozent.

Gründe dafür sieht Kotz im sozialen Umfeld. Kinder, die unter Rauchern aufwachsen, greifen mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst zur Zigarette. Außerdem mangele es vermutlich an Aufklärung. "Das Problem ist, dass Raucher eine etwa zehn Jahre geringere Lebenserwartung haben und eine schlechtere Lebensqualität", sagt Kotz.

Für die Studie wurden 12.000 Teilnehmer befragt. Insgesamt sind 28 Prozent der über 14-Jährigen hierzulande Raucher, ein hoher Wert im europäischen Vergleich. Nur in Frankreich, Österreich und Spanien sind die Quoten ähnlich hoch.

(ham)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort