Menschen nicht bevormunden CDU-Politiker sperren sich gegen Rauchverbot
Berlin (rpo). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft mit ihrem Einsatz für ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden auf Kritik aus den eigenen Reihen. Man solle Raucher nicht bevormunden, sagen die einen. Die anderen plädieren für schärfere Regeln beim Alkohol.
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Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Laurenz Meyer (CDU), spricht sich gegen ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen aus. "Man sollte die Leute nicht gängeln, sondern auf Einvernehmen setzen", sagte Meyer der "Berliner Zeitung" laut Vorabbericht. In Spanien gebe es an Gaststätten Schilder mit Hinweis auf die jeweilige Raucher-Politik des Wirts. "Das ist eine gute Idee", sagte Meyer. Auch Rauchverbote in Zügen halte er für falsch. "Es gibt Raucherabteile. Das ist angemessen", sagte Meyer.
Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn warnte seine Partei davor, mit Vorstößen für ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. "Den Nichtraucherschutz in Gaststätten sollte der Markt regeln können", sagte Spahn dem Berliner "Tagesspiegel". Außerdem gebe es bei den Spirituosenherstellern wesentlich mehr nachzuholen. Sie verfügten über einen fünfmal so hohen Werbeetat wie die Zigarettenhersteller. "Die Tabakindustrie haben wir zu vielen Selbstverpflichtungen bekommen, bei der Alkoholindustrie passiert gar nichts", sagte Spahn.
Der Justiziar der SPD-Bundestagsfraktion, Klaus Uwe Benneter, sagte im Sender n-tv, nötig seien keine Verbote, sondern "mehr Toleranz der Menschen". Auch von Werbeverboten der Tabakindustrie in Printmedien verspreche er sich nicht viel.
Nach Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich am Montag auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen stark gemacht.
