Fotos Reaktionen auf die Wahl in Niedersachen
Wahlsieger Stephan Weil (SPD) jubelt in Hannover über seinen Sieg.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nannte den Erfolg der SPD "fulminant": "Wir können zum ersten Mal seit der letzten Landtagswahl mit Gerhard Schröder vor 19 Jahren wieder die stärkste Fraktion im Landtag werden, das ist großartig", sagte er.
"Ich wünsche mir, dass der Ball, der auf dem Netz liegt, zur richtigen Seite fällt", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zum knappen Stand in den Hochrechnungen am späten Sonntagabend, wonach eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition möglich sein könnte.
Die Social-Media-Abteilung der SPD hat den Erfolg überschwänglich bei Twitter gefeiert. Dort versah die Landes-SPD einen Jubel-Post mit dem Hashtag "#geilerScheiss". Die SPD zeigte sich in dem Tweet überwältigt vom Wahlergebnis: "Wow! Mehr gibt es nicht zu sagen - vielen Dank für euer Vertrauen!"
SPD-Vorsitzender Martin Schulz (links) sprach von einem großartigen Erfolg für die SPD. Er lobte insbesondere die Aufholjagd von Stephan Weil: "Was Du in den letzten Wochen geleistet hast, ist einzigartig in der Wahlkampfgeschichte der Bundesrepublik".
Nach dem SPD-Erfolg in Niedersachsen stärkte Andrea Nahles SPD-Parteichef Martin Schulz erneut den Rücken. "Martin Schulz ist und bleibt Parteivorsitzender", sagt die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion.
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil hat dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil zum Wahlerfolg gratuliert. "Es ist ein Sieg der niedersächsischen SPD, mein Glückwunsch geht an Stephan Weil", sagte Heil der ARD.
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz sagte zur Niedersachsen-Wahl: "Ein großer Erfolg für Stephan Weil und die niedersächsische SPD. Ich freue mich, die freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen fortsetzen zu können", hieß es in einem Statement des SPD-Politikers zur Wahl im Nachbarland am Sonntagabend.
Verhaltene Freude bei CDU-Anhängern in den Fraktionsräumen im niedersächsischen Landtag in Hannover. Die Christdemokraten liegen zwar hinter der SPD, freuen sich aber dennoch über ihre 34 Prozent.
CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann bedankte sich bei seinen Anhängern und gratulierte der SPD zu ihrem Ergebnis in Niedersachsen. Er hob aber auch das gute Ergebnis der CDU hervor. "Auch wir, in welcher Konstellation auch immer, haben einen klaren Gestaltungsauftrag für Niedersachsen", sagte Althusmann in Hannover.
CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat deutlich gemacht, dass die SPD in Niedersachsen sich nun um eine Koalitionsbildung bemühen müsse. Die CDU sei bereit, mit zu regieren: "Unsere Freunde vor Ort stehen bereit, um Verantwortung zu übernehmen", sagt er auf die Option einer großen Koalition.
Anja Piel, Spitzenkandidatin der Grünen in Niedersachsen, setzt auch weiterhin auf eine rot-grüne Koalition. Die Grünen haben deutlich an Stimmen verloren. "Wir haben einen eindeutig rot-grünen Wahlkampf gemacht", sagte Anja Piel. "Solange das noch möglich ist heute Abend, werden wir, glaube ich, auch über nichts anderes nachdenken wollen."
Der Grünen-Umweltminister und stellvertretende niedersächsische Ministerpräsident Stefan Wenzel hofft auf ein Weiterregieren mit der SPD. "Wir warten mal ab, ob es am Ende für Rot-Grün reicht."
Niedersachsens FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner hat die Bildung einer Ampel-Koalition mit SPD und Grünen nach den ersten Hochrechnungen am Sonntagabend kategorisch ausgeschlossen. "Die FDP steht für eine Ampel in Niedersachsen nicht zur Verfügung", sagte Birkner am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
FDP-Chef Christian Lindner hätte sich ein besseres Ergebnis seiner Liberalen gewünscht. Gut leben könne die FDP damit aber trotzdem. Das bessere Ergebnis 2013 sei auch darauf zurückzuführen gewesen, dass die FDP damals einen Koalitionswahlkampf für Schwarz-Gelb geführt habe und viele taktische Wähler angezogen habe. Das Ergebnis diesmal sei aus eigener Kraft zustande gekommen.
Grünen-Bundesvorsitzender Cem Özdemir appelliert an die FDP, in Niedersachsen doch über eine Ampel-Koalition zu sprechen. "Ich finde, demokratische Parteien sollten gerade angesichts des Ergebnisses von Rechtspopulisten prinzipiell untereinander gesprächsfähig, aber auch koalitionsfähig sein", sagte Özdemir in Berlin. "Ich interpretiere das Wahlergebnis auch so, dass die Wähler eine Fortsetzung der bisherigen Koalition wollen", sagte Özdemir.
Grünen-Parteichefin Simone Peter ist froh über das Ergebnis ihrer Partei: "Wir setzen nach wie vor darauf, dass wir Rot-Grün fortsetzen können. Das Wahlziel bleibt für uns erstmal bestehen - wir setzen darauf, dass der Wahlabend noch nicht beendet ist", sagte Peter am Sonntagabend in der ARD.
Jürgen Trittin (Grüne) glaubt, dass das Ergebnis in Niedersachsen die Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition im Bund erschwert. "Das schwächt die Union, und das macht Verhandlungen, macht Sondierungen nicht einfacher, sondern schwieriger", sagt Trittin
"Wir sind natürlich enttäuscht", erklärt der Bundesvorsitzende der Linken Bernd Riexinger. Man dürfe aber nicht unterschlagen, dass seine Partei zugelegt habe. "Der Trend geht auch in den westdeutschen Bundesländern nach oben."
Die Linken verpassen den Einzug in den niedersächsischen Landtag nach den Hochrechnungen knapp. Bundesvorsitzende Katja Kipping, zeigte sich enttäuscht, aber auch kämpferisch für die Zukunft: "Ein Einzug wäre nicht nur für uns gut, sondern auch für das Land Niedersachsen wichtig gewesen", sagte Kipping. Die Linke müsse jetzt darüber diskutieren, "wie wir unsere Themen stark machen können".
Als "erneutes Alarmsignal" für die gesamte Union wertete CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer die CDU-Niederlage bei der Niedersachsen-Wahl. Er kündigte am Sonntagabend klare Kante der CSU in den anstehenden Sondierungsgesprächen über ein Jamaika-Bündnis auf Bundesebene an und warnte vor zu viel Euphorie.
Dana Guth, Spitzenkandidatin der AfD in Niedersachsen, hat das schwache Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl auf widrige Umstände im Wahlkampf zurückgeführt. "Wir hatten einen sehr langen Wahlkampf unter widrigen Umständen", sagte sie am Sonntag im NDR-Fernsehen. "Wenn die Prognose hält, sind wir natürlich sehr sehr froh, sehr stolz, dass wir den Einzug geschafft haben", sagte Guth.
AfD-Bundeschef Jörg Meuthen sprach von schwierigen Bedingungen für die kleinen Parteien in Niedersachsen. Die seien durch den Zweikampf zwischen CDU und SPD entstanden. Die AfD sei aber trotz ihres vergleichsweise schlechten Abschneidens die Partei mit den stärksten Zuwächsen, sagt er im ZDF.