Salzburg Ex-Bischof polarisiert mit KZ-Vergleich

Salzburg · Andreas Laun steht für eine Äußerung zur Segnung homosexueller Paare in der Kritik.

Die Diskussion um die Aussagen des emeritierten Salzburger Weihbischofs Andreas Laun über Homosexuelle und die mögliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare hält weiter an. Dem "Spiegel" sagte er, er habe niemanden verletzen wollen: "Ich missachte keinen Menschen, der homosexuelle Neigungen hat. Diese Menschen können ja auch die Heilige Messe besuchen und gesegnet werden." Er sei aber gegen eine Segnung homosexueller Partnerschaften.

Laun hatte in einem Kommentar auf einem katholischen Internetportal die Segnung homosexueller Paare mit der Segnung eines Konzentrationslagers verglichen - beides sei unmöglich, schrieb er. Widerspruch kam sowohl von österreichischen Mitbrüdern als auch von deutschen Bischöfen. "Die Äußerung ist, sowohl was den Stil als auch was die Aussage betrifft, völlig inakzeptabel", ließ der Essener Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck über einen Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion ausrichten. "Es ist gut, dass die österreichischen Mitbrüder das auch gerade gerückt haben." Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, sagte, es verbiete sich, "den Wert gleichgeschlechtlicher Beziehungen in einem Atemzug mit der Mafia oder KZ zu nennen."

Wörtlich hatte Laun geschrieben, den Segen Gottes könne man für Sünder, aber nicht für die Sünde erbitten. "Also könnte man kein Bordell einweihen, kein Konzentrationslager oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind." Darum sei klar, man dürfe auch keine Verbindung segnen, die sündhaft sei - "nicht die Mafia, keinen Segen für Vereinigungen oder Einrichtungen geben, die Abtreibung fördern und durchführen oder glaubensfeindliche Ideologien verbreiten, antisemitische Inhalte und andere Formen rassenfeindlichen Denkens".

(heif)
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