Künftig Doppelspitze in der CSU Markus Söder soll auf Horst Seehofer folgen

München · Die CSU will den Machtkampf in ihrer Partei mit einer Doppelspitze beenden: Der bayerische Finanzminister Markus Söder beerbt seinen Kontrahenten Horst Seehofer als Ministerpräsident. Dafür bleibt Seehofer Parteichef. "Jetzt ist das CSU-Theater endlich zu Ende", kommentiert die bayerische SPD.

 Horst Seehofer (l) und Markus Söder geben sich am 04.12.2017 in der CSU-Zentrale in München die Hand.

Horst Seehofer (l) und Markus Söder geben sich am 04.12.2017 in der CSU-Zentrale in München die Hand.

Foto: dpa, kne fpt

Die Entscheidungen seien in getrennten Sitzungen von Landtagsfraktion und Parteivorstand per Akklamation einstimmig beschlossen worden. Den Weg für Söder machte Landesinnenminister Joachim Herrmann mit seinem Verzicht auf eine Gegenkandidatur frei, die er bis zuletzt offengelassen hatte.

Söder und Seehofer bemühten sich um einen Blick nach vorn. Wichtigstes Ziel der CSU ist, bei der Landtagswahl in Bayern in einem Jahr wieder die absolute Mehrheit zu erreichen. Söder sagte, Politik sei immer eine Mannschaftsleistung, einer alleine könne nichts richten: "Jetzt heißt es einfach nach vorne blicken und hart arbeiten." Seehofer erklärte, die Vergangenheit solle nun ruhen: "Wenn man im Erfolg nicht bereit ist zur Erneuerung, ist der Erfolg bald weg."

Der Parteichef ließ offen, ob er bei einer Neuauflage der schwarz-roten Koalition Bundesminister werden wolle. Er betonte, dass Kanzlerin Merkel ihm während der Jamaika-Sondierungen einen Platz im Kabinett angeboten habe. Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte unserer Redaktion, Söder könne sich ganz auf Bayern und Seehofer sich auf die Bundesrepublik konzentrieren. Für die Regierungsbildung im Bund könne das nur gut sein.

Natascha Kohnen, designierte SPD-Vizechefin, SPD-Landeschefin in Bayern und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, sagte: "Jetzt ist das CSU-Theater endlich zu Ende. Die Menschen haben genug davon, dass ständig Ego-Shows aufgeführt werden. Bayern braucht einen anderen Politikstil."

(kd / qua)
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