Weißgold, Pony und Fassonschnitt Die Frisurentrends für diesen Sommer

Feinere Technik, kühlere Rot- und Brauntöne, die lange Mähne bitte gewellt und ein Weißblond beim Bobschnitt. Auf der Friseurmesse "Top Hair International” präsentieren Friseure und Stylisten vom 21. bis 23. März auf dem Düsseldorfer Messegelände die neuesten Trends in Sachen Haarstyling. RP-Online hat vorab schon einmal nachgefragt, welche Frisuren in diesem Jahr besonders gefragt sind.

 Viele verschiedene Trends zeigen sich in diesem Jahr zusammen.

Viele verschiedene Trends zeigen sich in diesem Jahr zusammen.

Foto: ddp, ddp

"Wir gehen wieder zurück in die frühen Achtziger", sagt der Düsseldorfer Friseurmeister Marco Overath. Klassische Schnitte aus der Zeit gehören unter anderem zu den Trends für den Sommer 2009. Die Haare werden oft kurz getragen. Dazu gehört zum Beispiel der Bob, der die Modewelt schon seit zwei Jahren beschäftigt. "Der eigentliche Trend des Bobs ist zwar schon durch, denn das er zur großen Mode gehörte, ist schon etwas her, aber auf der Straße ist er vor kurzem erst richtig angekommen und wird sich da auch noch etwas halten", so Overath. Der Inhaber eines Salons in den Schadowarkarden sieht einen Trend trotzdem sehr stark bei den Kurzhaarfrisuren: "Auch alle möglichen Stars tragen ihr Haar im Moment kurz. Pixie Geldof zum Beispiel. Kurze Haare sind auf jeden Fall weiter im Trend."

 Ponys und kurze Haare gehören auch in diesem Jahr weiterhin zur Mode.

Ponys und kurze Haare gehören auch in diesem Jahr weiterhin zur Mode.

Foto: AP, AP

Pony weiterhin mit dabei

 Leichte Bewegung im Haar gefällt besser als glattes Styling.

Leichte Bewegung im Haar gefällt besser als glattes Styling.

Foto: AP, AP

Die Stirn tragen Frauen in diesem Sommer mal frei, mal bedeckt. Pony ist kein Muss, aber ebenfalls stark vertreten. "Beim Pony ist man als Friseur nicht mehr so festgelegt", sagt Overath, "solche kürzeren Partien stehen nicht jedem." Aber wer ihn tragen kann, sollte es ausprobieren. In diesem Jahr gibt es ihn in allen Varianten. Er fällt bis in die Augen, endet an den Augenbrauen oder zeigt sich recht kurz über der Stirn.

 Bei den Männern sind längere Haare und Pony noch immer stark vertreten.

Bei den Männern sind längere Haare und Pony noch immer stark vertreten.

Foto: AP

Fransen sind noch nicht ganz weg

Auch der Fransen-Look wird diesen Sommer weiterhin vertreten sein. Er gehört zwar nicht mehr vorrangig zur aktuellen Mode, aber kann auch noch nicht von den Köpfen der Frauen vertrieben werden. Marco Overath und sein Team setzen auf andere Formen und einen neuen Trend: "In unserer Kollektion wird es runder. Weniger ausgefranst und mit klaren Linien." Dass die Fransen allerdings weiterhin zu den beliebten Schnitten bei den Kundinnen gehören, kann auch er nicht bestreiten.

Das Glätteeisen hat ausgedient

Besonders die lange Mähne soll in diesem Sommer etwas Entspannung von Torturen wie dem Glätten bekommen. Leichte Locken durch die Lockenbürste und lockeres Föhnen sollen den Haaren mehr Bewegung bringen. Eine stark gestriegelte Frisur findet sich weniger in den Trends. Während zwar runde und glatte Konturen der Mode entsprechen, sollte eine zu starke Glättung bei langen Haaren vermieden werden. "Die Haare sollen einfach lockerer wirken und mehr Bewegung bekommen. Aber nicht in die punkige Richtung", sagt Friseurmeister Overath.

Helles Blond und dunkles Rot

Auf der Farbpalette wird in diesem Jahr bunt gemischt. Während bei blonden Köpfen eher besonders helle Töne wie Weißblond und Beige gefragt sind und Goldblond eher verschwindet, scheint es bei den Braun- und Rottönen genau in die andere Richtung zu gehen. "Die große Trendfarbe ist eindeutig Blond, aber kühlere Brauntöne, Kupfer und dunkleres Rot sind ebenfalls sehr gefragt", sagt Overath.

Auch außergewöhnliche Farben gehören für ihn definitiv dazu. "Farben wie grün und blau, also Marinefarben, werden zum Beispiel mit Kupferbraun kombiniert", so der Friseurmeister. Die Technik sei allerdings nicht mehr plakativ, sondern mit einer Tendenz zu filigranen Strähnen: "Es gibt nicht mehr diese Blockfärbung, sondern es wird mit verschiedenen Farben so gearbeitet, dass es Ton in Ton aussieht."

Die Natürlichkeit einer Frisur steht dabei im Hintergrund. Der Düsseldorfer findet diesen Aspekt als Friseurmeister sowieso unbedeutend: "Das ist auch Sinn der Sache. Kunden wollen immer das ihre Haare möglichst natürlich aussehen, aber bei starken Farben geht es vor allem auch darum, dass man zeigt, dass die Haare verändert wurden."

Männer: Kurz oder lang?

Bei den Männern zeigen sich viele unterschiedliche Frisuren. Auf der einen Seite gibt es den so genannten "Military Look", der sich durch ganz kurze Schnitte auszeichnet. Auf der anderen Seite ist auch der klassische Fassonschnitt stark vertreten. Auch ein längerer Pony zu kürzerem Haar wird dem Mann als Trend für diesen Sommer angeboten. "Wir werden aber auch weiterhin sehr viel rockige Frisuren sehen", sagt Marco Overath. Längere, strubbelige Haare zeichnen diese Schnitte aus.

Wer jedoch mit seiner aktuellen Frisur sehr zufrieden ist, und sich nun Sorgen macht, weil die eigene Haarpracht überhaupt nicht mehr den aktuellen Trends entspricht, muss sich keine Gedanken machen. Marco Overath hält die typgerechte Gestaltung nach eigenem Wunsch nämlich für deutlich wichtiger als den trendigen Aspekt: "Genau das ist eigentlich der Knackpunkt. Die Frisur kann ruhig zwei Jahre alt sein, solange sie der Kundin steht, weil sie dem Typ entspricht und vor allem auch gefällt. Das ist für mich wirklich Mode."

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