Langenfeld Gemeinsam Christsein feiern

Düsseldorf · Gestern startete in München der 2. Ökumenische Kirchentag, der bis zum Sonntag andauert. Auch einige Langenfelder und Monheimer sind dabei – als Besucher oder auf Seiten der Veranstalter.

langenfeld/monheim/münchen Etwa 125 000 katholische und evangelische Christen nehmen am Ökumenischen Kirchentag in München teil, 42 von ihnen bestiegen gestern in den frühen Morgenstunden in Monheim am Grevel-Haus voller Vorfreude den Bus. So wie Angela Mitschke-Burk: "Wir wollen vier Tage lang das Christsein gemeinsam feiern, angeregt durch Bibelarbeit und Diskussionsforen", sagt die katholische Gemeindeassistentin, die die Fahrt gemeinsam mit Petra Schütz und Peter Rischard aus Monheims evangelischer Gemeinde organisiert hatte. Persönlich freue sie sich auf die Diskussionsforen zum Schwerpunktthema "Schöpfung bewahren" sowie "auf das Erleben von Gemeinsamkeit ohne kirchenamtliche Hürden". Und auf das Wise-Guys-Konzert.

Auf eigene Faust mit Treffpunkten

Auch einige Langenfelder schlossen sich der konfessionell gemischten Gruppe an, weil die in der Nachbarstadt ebenfalls geplante Kirchentagstour mangels Resonanz nicht zustande kam. In München angekommen, verteilte sich die Gruppe auf Gemeinschaftsunterkünfte und Privatquartiere. "Wer in den vier Tagen ein Monheimer Gesicht sehen möchte, kann dies bei den täglich von uns angebotenen Treffpunkten tun. Es darf aber auch jeder auf eigene Faust tun, was ihm gefällt", sagte Mitschke-Burk.

Mit dem Zug machte sich gestern der evangelische Langenfelder Pfarrer Andreas Pasquay gen München auf – nicht als Besucher, sondern als aktiver Teilnehmer. In der Berufsschule Riem am Messegelände kümmert sich Pasquay im so genannten Bibliodrama-Forum um eine kreativ-darstellende Zugangsweise zu biblischen Texten. "Ich gehöre zum Leitungsteam von etwa 40 Veranstaltungen, mache aber auch selber Workshops." Bibliodrama-Zentren seien immer schon ökumenisch. So wirke er selbst etwa in einer katholischen Ausbildungsstätte mit und im Sommer bei einem Bibliodrama-Workshop im katholisch geprägten Litauen.

Der Langenfelder Geistliche hält es für wichtig, beim Kirchentag in München auf breiter Ebene Pflöcke für den christlichen Glauben zu setzen. "Zurzeit ist die Situation ökumenisch ja eher angespannt aufgrund der von evangelischer und katholischer Kirche sehr unterschiedlich aufgearbeiteten Fälle von sexuellem Missbrauch." Ökumene sei wichtig und von München müsse die Botschaft ausgehen, "dass wir alle die Kirche sind und sie so stark machen".

KKV kürt "ehrbaren Kaufmann"

Auch der Monheimer Bernd-M. Wehner ist auf Veranstalterseite beteiligt. Der Bundesvorsitzende des Diözesanverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) möchte mit dem eigenen Jahresthema "Renaissance der sozialen Marktwirtschaft" auch in München einen Schwerpunkt setzen. Ethik in der Arbeitswelt sei ohnehin ein ökumenisches Thema und auf KKV-Unterschriften für den Sonntagsschutz erhoffe er sich viele Namenszüge von Kirchentagsbesuchern aller Konfessionen.

"In Workshops werden wir mit den Teilnehmern unter anderem zehn Gebote der sozialen Marktwirtschaft erarbeiten", berichtete Wehner. "Außerdem überreichen wir erstmals den KKV-Ehrenpreis des ehrbaren Kaufmanns." Eine Freiburger Hausbrauerei werde mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet, der künftig alle zwei Jahre verliehen werden soll. "Wegen der Finanzkrise ist plötzlich in aller Munde, was für den KKV immer schon Grundsatz war", betont Wehner. "Ehrlich im Handel, christlich im Wandel."

frage des tages

(RP)
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