Wülfrath DHL-Boten waren Räuber

Düsseldorf · Zwei als Paketdienst-Mitarbeiter verkleidete Täter überfielen eine 52-jährige Bewohnerin eines Einfamilien-Hauses in Wülfrath. Als sie ein Päckchen in Empfang nehmen wollte, blickte sie in den Lauf einer Pistole.

Als Mitarbeiter des Paketdienstes DHL verkleidet überraschte ein Bewaffneter gestern morgen gegen 8.10 Uhr eine 52-jährige Wülfratherin. Als es an der Tür ihres Einfamilienhauses am Mautweg in Wülfrath klingelte, öffnete die Frau nichts Böses ahnend. Denn durch die Glasscheibe der Tür erkannte sie einen Mann in der Uniform des Zustelldienstes, der ein Päckchen in der Hand hielt.

Als sie die Tür öffnete, schob ihr der Mann das Päckchen entgegen und fragte nach ihrem Personalausweis. Dann ließ der angebliche DHL-Mitarbeiter das Päckchen fallen und rollte seine Wollmütze herunter, so dass er von nun an maskiert war, berichtete ein Sprecher der Polizei. Gleichzeitig zog er eine Pistole und bedrohte damit die 52-Jährige. Im gleichen Moment erschien ein zweiter Mann, ebenfallsh in DHL-Uniform, der bereits eine Maske mit Sehschlitzen trug.

Auf der Suche nach einem Tresor

Der zweite Täter hob das Päckchen auf und beide Männer drängten drängten die Wülfratherin ins Haus. Sie schlossen die Tür hinter sich und fragten nach einem Tresor. Die verängstigte Frau erklärte, dass sich im ganzen Haus kein Tresor befinden würde. Doch der Pistolenträger sagte zu seinem Komplizen, dass sich der Tresor im Keller befinden müsse.

Mit der Frau gingen die beiden Räuber in den Keller. Die Räuber ketteten ihr Opfer mit einer Handfessel mit einer Hand an ein an der Wand befestigtes dickes Stromkabel an. Danach hörte das Opfer, wie die beiden Täter das Haus durchsuchten. Der Täter, der die Frau mit der Pistole bedroht hatte, soll sich ihr gegenüber im Übrigen sehr höflich benommen haben. Er sprach die Frau mit Namen an, berichtete der Polizeisprecher weiter. Im übrigen versicherte der Täter, dass ihr nichts passieren würde. Er schob ihr eine Couch zu, damit sie sich setzen konnte.

Nach etwa zehn Minuten gelang es der Frau jedoch, die Hand aus der Fessel zu ziehen und sich so zu befreien. Durch die Kelleraußentür verließ sie heimlich das Haus und flüchtete zu einer Nachbarin. Zu diesem Zeitpunkt müssen die Täter noch im Haus gewesen sein, vermutete der Polizeisprecher.

Vom Nachbarhaus aus wurde die Polizei alarmiert. Als die Beamten wenig später erschienen, waren die beiden Täter jedoch geflüchtet. Wie sich herausstelle, hatten sie das Haus durchsucht und aus der Geldbörse des Opfers mehrere hundert Euro entwendet. Die überfallene Wülfratherin blieb unverletzt.

Im Hausflur überfallen

In Velbert kam es gegen 8 Uhr ebenfalls zu einem Überfall. Im Hausflur eines Mehrfamilienhauses überfielen zwei Maskierte einen 50-Jährigen, der gerade zur Arbeit wollte. Die Räuber fesselten und knebelten ihn. Er berichtete später, die Täter hätten ihm mehrfach mit einer Rohrzange auf den Kopf geschlagen. Er blutete aus mehreren Wunden. Sie verlangten von dem Gefesselten Geld und eine Münzsammlung und entkamen mit vermutlich mehreren tausend Euro.

(RP)
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