Testspiel vor Eishockey-WM Draisaitl mit zwei Vorlagen bei Sieg gegen Frankreich

Berlin · Mit NHL-Star Leon Draisaitl hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch ihr zweites WM-Testspiel gegen Frankreich gewonnen. Zwei Tage nach dem 7:1 bezwang das Team von Bundestrainer Marco Sturm den Nachbarn in Berlin mit 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung.

Eishockey: Deutschland gewinnt auch zweiten WM-Test gegen Frankreich
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13 Tage vor der Weltmeisterschaft in Dänemark gab Draisaitl sein Saisondebüt in der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) und bereitete beide Treffer vor.

"Es war okay. Ich habe auf jeden Fall noch mehr zu geben", sagte Draisaitl bei Sport1: "Es ist immer schwierig reinzukommen nach einigen freien Tagen. Es hat Spaß gemacht, es ist eine super Truppe."

Silbermedaillengewinner Yasin Ehliz von den Nürnberg Ice Tigers (42./62.) erzielte vor 4412 Zuschauern im Wellblechpalast die Tore für das Sturm-Team, in dem noch die meisten Olympia-Helden fehlten. Der Schwenninger Anthony Rech (36.) traf für die Franzosen. Vor der WM (4. bis 20. Mai) bestreitet die DEB-Auswahl noch zwei weitere Testspiele: Am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr/Sport1.de) gegen Dänemark und am Freitag (13.30 Uhr/Sport1) gegen Südkorea. Dann soll unter anderem NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg mitwirken.

Sturm schickte Draisaitl bei seinem ersten Länderspiel nach der Heim-WM im vergangenen Jahr in Köln als Kapitän aufs Eis. "Es ist eine Riesenehre für mich", sagte der 22-Jährige, der vor genau zwei Wochen seit letztes NHL-Saisonspiel bestritten hatte.

Der Mittelstürmer bekam viel Eiszeit - in Überzahl, in Unterzahl. Allerdings gelang noch nicht viel: Mal kamen die Pässe nicht an, mal gingen seine Teamkollegen nicht auf seine Ideen ein. Erst im Schlussdrittel und in der Verlängerung drehte Draisaitl auf, das Siegtor legte der Stürmer der Edmonton Oilers auf.

Sein Debüt in der DEB-Auswahl feierte AHL-Stürmer Markus Eisenschmid. Der 23-Jährige, der beim NHL-Rekordmeister Montreal Canadiens unter Vertrag steht, aber bislang nur in dessen Farmteam zum Einsatz kam, bereitete das 1:1 mustergültig vor.

Am Abend zuvor hatte sich das DEB-Team in der Arena am Ostbahnhof den 4:2-Sieg des Titelverteidigers Red Bull München im vierten Finale gegen den DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin angeschaut. Dabei standen zehn Silbermedaillengewinner von Pyeongchang auf dem Eis. Ob sie alle für die WM verfügbar sein werden, ist wegen diverser Verletzungen fraglich.

Neun Olympia-Teilnehmer werden definitiv in Dänemark fehlen - darunter die Führungsspieler Marcel Goc, Christian Ehrhoff und Patrick Reimer, die ihre Nationalmannschaftskarriere beendet haben. Auch Tobias Rieder ist nicht dabei. Der NHL-Stürmer von den Los Angeles Kings hat seine Teilnahme abgesagt, da sein Vertrag ausläuft. Der Landshuter will wegen der ungeklärten Zukunft keine Verletzung riskieren.

Im "Welli" kehrten mit dem Mannheimer Sinan Akdag und dem Nürnberger Yasin Ehliz zwei weitere Olympia-Helden ins DEB-Team zurück. Bislang gehören erst sechs Spieler, die in Südkorea sensationell Silber gewannen, zum vorläufigen WM-Kader.

Deutschland tut sich schwer

Die deutsche Mannschaft tat sich deutlich schwerer als am Donnerstag in Wolfsburg. Der Nürnberger Torhüter Niklas Treutle hatte alle Hände voll zu tun - weil die Franzosen wesentlich konzentrierter und aggressiver zu Werke gingen, aber auch weil die Gastgeber schon in der Anfangsphase zwei Strafzeiten kassierten.

Die erste Großchance hatte aber die DEB-Auswahl: Der Krefelder Daniel Pietta traf mit einem Rückhandschuss die Latte (9.). Danach kam das deutsche Team besser ins Spiel, doch die Durchschlagskraft vor dem Tor fehlte. Das wurde auch im zweiten Drittel nicht besser. Rech nutzte einen Alleingang zur französischen Führung. Im Schlussabschnitt drückte das DEB-Team aufs Tempo und wurde mit dem Ausgleich belohnt.

In der Verlängerung sorgte schließlich Ehliz für die Entscheidung und lobte Vorlagengeber Draisaitl: "Das hat er überragend gemacht. Leon hat alles."

(sid)
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