Analyse Gute Halbzeitbilanz der Vorbereitung

Eishockey · Den Liebhabern von Modeleisenbahnen geht das Herz auf, wenn sie in die Eisenbahner Stadt Olten kommen. Dieser größte Schienenknotenpunkt der Schweiz im Dreieck Basel/Bern/Zürich gleicht einer malerische Kulisse.

 Beim ersten Turnier-Einsatz in Olten gegen denSchweizer Erstligisten Servette Genf wirkte Franz Fritzmeier an der Bande häufig sehr nachdenklich. Denn der Leistungsabfall seines Teams war nach den beiden CHL-Spielen war deutlich.

Beim ersten Turnier-Einsatz in Olten gegen denSchweizer Erstligisten Servette Genf wirkte Franz Fritzmeier an der Bande häufig sehr nachdenklich. Denn der Leistungsabfall seines Teams war nach den beiden CHL-Spielen war deutlich.

Foto: samla

Für die Pinguine ging es beim Turnier in Olten darum festzustellen, wohin ihr Zug in der Deutschen Eishockey Liga ab dem 16. September gehen kann und ob dieser Zug in den Play-offs an der Westparkstraße hält. Es sollte bei Halbzeit der Vorbereitung eine erste Standortbestimmung sein, die aufgrund der Ausfälle von Torwart Patrick Galbraith und Torjäger Marcel Müller nicht optimal verlaufen konnte.

Es ist insgesamt eine gute Bilanz, die nach der Hälfte der Vorbereitung zu Buche steht. Die Euphorie und die Erwartungshaltung, die nach dem Saisoneröffnungsspiel gegen Nauheim und den beiden sehr guten Auftritten in der Champions Hockey League aufgekommen sind, erhielten in der Schweiz einen kleinen Dämpfer, der zur rechten Zeit kam. "Meine Spieler haben sich nach den CHL-Duellen ziemlich cool gefühlt. Das habe ich schon vor dem Turnier im Training gespürt", sagte Franz Fritzmeier gestern. Es sei dann mental schwer gewesen, sich auf das Turnier einzustellen: "Dazu kamen die Hitze, die leeren Ränge und das nicht so schnelle Eis." Dennoch habe sich die Reise in die Schweiz gelohnt: "So eine Tour zu Saisonbeginn schweißt zusammen. Da bietet sich den Spielern die Gelegenheit, sich noch besser kennen zu lernen."

Im sportlichen Bereich fällt Fritzmeiers Fazit der "Tour de Swiss" durchwachsen aus: "Es gibt noch einiges zu verbessern. 15 Gegentore in drei Spielen sind einfach zu viel. Wir haben gegen Wolfsburg aber auch gesehen, dass wir jetzt in der Lage sind, einen Rückstand aufzuholen und ein Spiel zu drehen. Das war am Ende der Vorsaison nicht der Fall." Auch wenn das Duell gegen die Grizzlys noch kein Maßstab für die DEL-Saison sein kann, war zu erkennen, dass sich die Pinguine in den Punktspielen mit den Niedersachsen durchaus auf Augenhöhe befinden können. Damit rechnet Fritzmeier zwar auch, bleibt aber trotzdem Realist: "Wir müssen demütig sein und wissen, woher wir kommen. Ich glaube, die Herausforderer-Rolle passt gut zu uns. Dabei wollen wir in die Play-offs kommen."

Diese Rolle passt aber nur, wenn die Mannschaft in jedem Spiel bereit ist, 100 Prozent zu geben: "Das geht nur mit harter Arbeit. Daran müssen sich unsere neuen Spieler noch gewöhnen. Wir stehen vor einer sehr langen Saison. Es reicht nicht, in die Pre-Play-offs zu kommen, um dann auszuscheiden. Die Kräfte müssen länger reichen."

Dass alle Neuzugänge eine Verstärkung für die Mannschaft sind, bestätigte sich in der Schweiz. Mike Little lieferte weiter solide und fast fehlerfreie Einsätze ab. Tim Hambly ist im eigenen Drittel ein Feuerwehrmann, der nie in Panik gerät. Kyle Klubertanz ist ein wichtiger Stratege beim Spielaufbau und in Überzahl. Vorne erfüllt Mark Mancari seine Aufgabe, vor dem gegnerischen Tor für Wirbel zu sorgen, immer besser. Besonders in Überzahl wird sich diese Rolle auszahlen. Dragan Umicevic ragt mit seinem Spielwitz und seinen präzisen Pässen heraus. Davon profitieren seine beiden Mitspieler Daniel Pietta und Marcel Müller. Letztere hat nach seiner Zeit in Hamburg wieder Spaß am Eishockey. Während Patrick Klöpper durch seine Verletzung noch Zeit braucht, sich an das DEL-Niveau zu gewöhnen, hinterließ Kevin Orendorz bisher einen vielversprechenden Eindruck.

Morgen beginnt für die Pinguine Teil zwei der Vorbereitung. Die nächste Standortbestimmung steht am kommenden Wochenende beim Turnier in Bremerhaven mit dem Duell gegen den DEL-Konkurrenten Iserlohn Roosters auf dem Pogramm. "Das ist wieder eine neue Herausforderung. Während Wolfsburg aggressiv spielt, sind die Roosters mehr passiv und lauern auf Konter", sagt Fritzmeier.

(RP)
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