Krefeld Pinguine Pinguine wollen die DEG mit in den Urlaub nehmen

Krefeld · Im rheinischen Karnevalsderby zählt für den Gegner der Pinguine heute Abend nur ein Sieg. Ansonsten kann die DEG die Saison vorzeitig abhaken. Krefeld ist allerdings der Angstgegner.

 Rick Adduono redet auf seine Spieler ein.

Rick Adduono redet auf seine Spieler ein.

Foto: samla.de

Zugegeben: Für Angst und Schrecken haben die Krefeld Pinguine in dieser Spielzeit nicht gerade gesorgt. Ganz im Gegenteil: Die Aussichten sind sehr gering, dass die Pinguine auf der Zielgeraden der DEL-Hauptrunde überhaupt noch Platz 13 erreichen, also den vorletzten Tabellenrang. Eine Ausnahme der Harmlosigkeit war gegen den heutigen Gegner, die Düsseldorfer EG. Auf deren Eis haben die Krefelder nämlich von den letzten elf Spielen gleich zehn gewonnen - auch das Hinspiel in dieser verkorksten Saison ging mit 4:2 an die Schwarz-Gelben.

Die DEG kann in letzter Sekunde noch den Sprung in die Pre-Play-offs schaffen - wenn heute Abend und am Sonntag gegen Augsburg zwei glatte Siege herausspringen. Dem Erzrivalen dies zu vermiesen, dazu der Druck des Gewinnen müssens beim Gegner - vielleicht reicht jenes kleine Fünkchen ja zumindest in beiden Lagern, heute ab 19.30 Uhr im Rather ISS-Dome ein spannendes und packendes Duell abzuliefern. Realistisch gesehen allerdings sitzen die Spieler beider Teams bereits auf gepackten Koffern. Während die Pinguine aber zumindest theoretisch schon hätten buchen können, mussten die Landeshauptstädter noch warten. Gewinnen sie aber heute Abend nicht, kann auch die DEG am Rosenmontag bereits in Urlaub fahren. "Die Krefelder haben nichts zu verlieren", warnt darum auch DEG-Coach Christof Kreutzer. "Die haben Berlin geschlagen, jetzt wollen sie uns auch schlagen."

Rick Adduono bemüht sich, seit dem verpassten Saisonziel das Stimmungsbarometer in der Kabine hoch zu halten. "Natürlich gibt es wichtigere Dinge im Leben. Aber wenn man die Play-offs verpasst, ist das so, als wenn man morgens aufwacht, und dein Hund ist tot. Trotzdem müssen wir weiter dafür sorgen, dass unsere Fans zufrieden sind. Das geht am besten mit Siegen", sagt der Trainer vor den letzten beiden Punktspielen der Saison.

Seinem Wechselspiel im Tor bleibt der Coach treu. Diesmal bekommt Patrick Galbraith wieder den Vorzug vor Niklas Treutle. Wer am Sonntag (14 Uhr) beim Saisonfinale im König-Palast gegen Wolfsburg im Tor stehen wird, ließ Adduono gestern noch offen.

Er hofft, dass er heute wieder auf Verteidiger Kyle Sonnenburg bauen kann, der zuletzt wegen Leistenproblemen fehlte. Somit stünden dann sieben Verteidiger zur Verfügung. Sonnenburg soll mit Mikko Vainonen verteidigen, die beiden anderen Pärchen dürften Nick St. Pierre und Mike Little sowie Tim Hambly und Maximilian Faber heißen. Mike Schmitz wäre der siebte Verteidiger; möglicherweise kommt er wieder beim Kooperationspartner Füchse Duisburg zum Einsatz, der morgen die niederländischen Mannschaft der Tilburg Trappers empfängt.

Für den Angriff plant Adduono offenbar mit keinen Veränderungen gegenüber der Partie am Dienstag gegen die Eisbären aus Berlin. Das heißt, die Reihen bilden dann Kevin Orendorz, Christian Kretschmann und Mike Miezkowski, Martin Ness, Philipp Kuhnekath und Marc Mancari, Mike Collins, Marco Rosa und Martin Schymainski, und die erste Reihe bilden Dragan Umicevic, Daniel Pietta und Kapitän Herberts Vasiljevs, der heute Abend das vorletzte Spiel seiner außergewöhnlichen Karriere bestreitet. Abzuwarten bleibt, ob Umicevic und Schymainski wie am Dienstag zu Beginn des Spiels die Reihen tauschen werden.

DEG kann personell aus dem Vollen schöpfen

Die DEG kann hingegen personell aus dem Vollen schöpfen. Das führt dazu, dass zuletzt der ehemalige Krefelder Torjäger Adam Courchaine und der erfahrene Alexander Barta mit einem Platz auf der Tribüne vorlieb nehmen mussten - zurecht: "Unser Ziel war, von den letzten sieben Spielen sechs zu gewinnen. Wenn wir jetzt am Wochenende die beiden Heimspiele gegen Krefeld und Augsburg für uns entscheiden, haben wir dieses Ziel erreicht", sagt Trainer Kreutzer. "Wenn wir nun unsere beiden Spiele gewinnen und trotzdem nicht in die Pre-Play-offs kommen, dann liegt es nicht an unserem Endspurt. Dann haben wir vorher zu viele Punkte liegen lassen."

Die Düsseldorfer ärgerten sich am Dienstag nach der Niederlage in Ingolstadt jedenfalls schwarz, dass sie dort keinen Boden gut machen konnten. Denn mit einem Sieg der Pinguine gegen Berlin hatten sie insgeheim nicht gerechnet. Ingolstadts Trainer Tommy Samulesson baute seinen Düsseldorfer Kollegen Christof Kreutzer auf und verabschiedete ihn mit den Worten: "Bis Mittwoch." Dann beginnen die Pre-Play-offs - oder vielleicht der Urlaub.

(RP)
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