Tragischer Unfall in Kanada Eishockey-Teambus verunglückt - 14 Tote

Ottawa · Der tödliche Busunfall eines Junior-Eishockeyteams hat in Kanada Trauer und Entsetzen ausgelöst. Wie ein Polizeisprecher am Samstag bestätigte, kamen bei dem Unglück in der Provinz Saskatchewan 14 Menschen ums Leben.

Wie viele Spieler oder Trainer der Hockeymannschaft Humboldt Broncos unter den Opfern waren, war zunächst unklar. Premierminister Justin Trudeau sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus, im Internet bekundeten Fans ihre Trauer.

Das Eishockeyteam war am Freitagnachmittag in der westlichen Provinz Saskatchewan auf dem Weg zu einem Team, als der Teambus auf einem Highway in einer ländlichen Region mit einem Lastwagen zusammenstieß. 14 Menschen wurden laut Polizei getötet, 15 Insassen des Mannschaftsbusses wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht. Drei von ihnen schwebten laut Polizei in Lebensgefahr.

Zu der Mannschaft gehören 24 Spieler im Alter zwischen 16 und 24 Jahren. Angehörige versammelten sich in einer Kirche in der Stadt Nipawin, wo das Eishockeyspiel hätte stattfinden sollen, und warteten auf Informationen über das Schicksal der Spieler. "Es ist ein furchtbarer Unfall, mein Gott", sagte Hawks-Präsident Darren Opp der Zeitung "Globe and Mail". "Onkel und Mütter und Väter warten darauf zu hören, ob ihre Söhne und Neffen okay sind." Der kanadische Eishockeyverband zeigte sich erschüttert.

Eishockey ist in Kanada quasi Nationalsport und ähnlich beliebt und verbreitet wie Fußball in Deutschland. Entsprechend groß war die Anteilnahme. "Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Eltern durchmachen, und mein Herz ist bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind", schrieb Premierminister Trudeau auf Twitter.

Auch US-Präsident Donald Trump kondolierte nach einem Gespräch mit Trudeau via Twitter. "Möge Gott mit ihnen allen sein", schrieb Trump.

Fans und Spieler anderer Hockeyteams äußerten im Internet ihre Betroffenheit. "Während meiner ganzen Karriere habe ich mich immer auf die Busfahrten gefreut", schriebt Steven Oleksy von den Anaheim Ducks. "Der Bus ist ein Ort, wo man vergessen kann, was auf dem Eis passiert. Heute ist mein Herz in Humboldt." Ein Spendenaufruf einer Frau aus dem Heimatort der Humboldt Broncos brachte innerhalb weniger Stunden zehntausende kanadische Dollar für die Opfer zusammen.

Die Junior-Eishockeyliga ist ein Sprungbrett für junge Eishockeyspieler, um später für eine College-Mannschaft in den USA oder Kanada zu spielen. Einige Athleten schaffen sogar den direkten Sprung in die nordamerikanische Profiliga NHL. Der Unfall erinnert an ein Busunglück in Saskatchewan im Dezember 1986, bei dem vier Mitglieder einer Mannschaft der Juniorliga Western Hockey League starben.

(can)
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