Kreisligen im Sauerland Attacken gegen Schiedsrichter - ganzer Spieltag abgesagt

Arnsberg · Wegen zunehmender Beschimpfungen und Attacken gegen Schiedsrichter hat der Fußballkreis Arnsberg Konsequenzen gezogen: Ein ganzer Spieltag in den Kreisligen wurde abgesagt. Die Verantwortlichen wollen damit ein Zeichen setzen.

 Ein Schiedsrichter mit einer Roten Karte (Symbolfoto).

Ein Schiedsrichter mit einer Roten Karte (Symbolfoto).

Foto: dpa, dpa

Am vergangenen Spieltag war in der B-Liga des Kreises Arnsberg eine Partie abgebrochen worden, nachdem es eine Attacke gegen einen Schiedsrichter gegeben hatte - nicht der erste Vorfall dieser Art, wie der Fußballkreis Arnsberg feststellt. Immer wieder sei es in den letzten Wochen zu Pöbeleien, Beschimpfungen gegen Schiedsrichter, aber auch gegen Spieler und Offizielle gekommen, teilt der Fußballkreis auf seiner Webseite mit. So habe es allein am vergangenen Spieltag elf Rote und drei Gelb-Rote Karten in den vier Ligen gegeben.

Nun zieht man daraus die Konsequenzen: Der Fußballkreis Arnsberg hat am Montagnachmittag alle Meisterschaftsspiele der Kreisligen A bis D bis zum 12. November abgesetzt, nur Frauen- und Jugendspiele sind davon ausgenommen. "Vielleicht werden wieder neue Impulse für Fairness und sportliches Miteinanderumgehen an diesem Sonntag in Gang gesetzt, wenn bei den Betroffenen, die dem Sport schaden, gerade 'ihr' Spiel ausfällt", begründet Michael Ternes, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses, die Maßnahme.

"Wir im FLVW Arnsberg wollen, dass die Spieler, Offizielle und Zuschauer sich wieder besinnen, dass der Fußballsport zwar von Emotionen lebt, aber nicht von Pöbeleien, Beschimpfungen und tätlichen Angriffen gegen Zuschauer, Offizielle, Spieler und Schiedsrichter", so Ternes weiter. Mit der Maßnahme wolle man die Schiedsrichter, aber auch Spieler und Zuschauer schützen.

"Generalabsage ist immer die Ultima Ratio"

Der Fußballkreis sieht auch eine Verbindung zwischen den zunehmenden Attacken und "einer Vielzahl von Abmeldungen" von aktiven Schiedsrichtern. Viele Unparteiische wollten sich Verunglimpfungen nicht mehr gefallen lassen "und lieber aufhören, als weiterhin das Ventil für unsachlichen Frust auf dem Sportplatz zu sein". Demnach gibt es im Kreis inzwischen weniger als hundert aktive Schiedsrichter, was als Alarmsignal gesehen wird.

Unterstützung bekommt der Fußballkreis Arnsberg vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). "Eine Generalabsage ist immer die Ultima Ratio. Wir können die Beweggründe jedoch zu 100 Prozent nachvollziehen und unterstützen die Entscheidung der spielleitenden Stelle im Kreis Arnsberg zum Wohle unserer Schiedsrichter", sagte Präsident Gundolf Walaschewski. Auch der Vizepräsident des FLVW, Manfred Schnieders, hofft, dass so bei Spielern, Trainern und Zuschauern ein Umdenken stattfinde.

Der FLVW kündigte zudem an, auch in Zukunft Maßnahmen wie die Absetzung eines gesamten Spieltages zu unterstützen oder selbst zu treffen.

(das)
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