Borussia Mönchengladbach Korb will sich weiter bei Borussia zeigen

Mönchengladbach · Rechtsverteidiger Julian Korb hat unter Trainer Dieter Hecking erst 13 Minuten gespielt. Er will seine Chance heute im Test gegen St. Pauli nutzen.

 Leicht sehnsuchtsvoller Blick: Julian Korb würde gerne wieder mehr für Borussia spielen und will seine Chance heute im Testspiel nutzen.

Leicht sehnsuchtsvoller Blick: Julian Korb würde gerne wieder mehr für Borussia spielen und will seine Chance heute im Testspiel nutzen.

Foto: Dirk Päffgen

Julian Korb bekommt den Ball aus der Abwehrzentrale, sprintet die rechte Außenbahn entlang und bedient mit einem Pass in die Tiefe Patrick Herrmann, der den Ball im Netz versenkt. So könnte es im Spiel auch gehen, doch ist das nur eine Szene aus dem Training. Seit Borussias Trainer Dieter Hecking heißt, hat Korb gerade einmal 13 Minuten gespielt - im Hinspiel des Sechzehntelfinales der Europa League gegen den AC Florenz wurde er eingewechselt. In den weiteren drei Partien dieses Wettbewerbs reichte es für den Rechtsverteidiger dagegen ebenso wenig zu einem Einsatz wie in den neun Spielen in der Bundesliga oder den zweien im nationalen Pokal, die Hecking mit Borussia bestritten hat. Der Trainer setzte auf eine eingespielte Viererkette, in der er Tony Jantschke rechts den Vorzug gibt.

Frust schiebt Korb deswegen aber nicht: "Das wäre ein schlechter Ratgeber", sagt der gebürtige Essener, der am Dienstag seinen 25. Geburtstag beging. "Als Fußballer ist man zwar immer unzufrieden, wenn man nicht spielt, aber das muss auch so sein. Es gibt im Fußball bessere und schlechtere Phasen, bei mir ist es gerade eine schlechtere. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als mitzumachen und mich immer wieder anzubieten."

So zum Beispiel heute im Testspiel gegen den Zweitligisten FC St. Pauli (16 Uhr, Fohlenplatz). "Ich gehe davon aus, dass ich da spielen darf", sagt Korb und schiebt mit einem Lächeln und dem Blick auf neun Nationalspieler (siehe Info-Box) nach: "Weil so viele auf Länderspielreise sind, hatten wir ja heute im Training nur zehn Feldspieler dabei. Da sollte doch Platz für mich sein." Dass das bislang in den Pflichtspielen unter Hecking nur minutenweise der Fall war, erklärt Korb so: "Es hat halt gut geklappt in der Rückrunde, wir waren eine ganze Weile Erster der Rückrundentabelle. Da stellt man nicht groß um. Das ist natürlich schade für mich, weil ich so viele Spiele wie möglich machen will."

Der ehemalige Duisburger ist bereits seit Sommer 2006 Borusse, sein Vertrag läuft noch bis 2018. Aufgrund der langen Gladbacher Zugehörigkeit ist klar, dass er inzwischen hier ziemlich verwurzelt ist. Dennoch halten sich aufgrund der nun sehr geringen Einsatzzeit Gerüchte, dass Korb wechseln könnte. Zuletzt wurde ihm bei Borussias Champions-League-Heimspiel gegen Manchester City deutliches Interesse aus der Premier League nachgesagt: Southampton und West Ham United hätten ihn beobachtet. "Im Moment ist ja sowieso keine Wechselperiode mehr", sagt Korb gelassen lächelnd. Er ergänzt: "Ich bin jetzt seit elf Jahren hier und habe noch ein Jahr Vertrag. Solange ich hier bin, spiele ich hier Fußball und konzentriere mich volle Kanne darauf. Für alles andere habe ich einen Berater, der sich das alles anguckt. Dafür ist er da."

Was Korb somit bleibt, ist die Hoffnung, dass er sich im Training und eben im Testspiel heute so anbieten kann, dass es für ihn wieder zu mehr als nur ein paar Minuten reicht. Im letzten Bundesligaspiel gegen Bayern München (0:1) war zwar Positions-Konkurrent Jantschke ins defensive Mittelfeld beordert worden, doch hinten rechts verteidigte da Nico Elvedi. Der Schweizer machte einen guten Job, kann aber vielleicht nach seiner aktuellen Länderspielreise eine Pause gebrauchen, während Korb sich in diesen Tagen anbietet.

Anders als er wird ein anderer Borusse heute gegen St. Pauli sicher nicht zum Einsatz kommen: "Nein, es reicht nicht", sagte Ibrahima Traoré, der nach seinem Sehnenriss im Leistenbereich immerhin gestern wieder voll im Mannschaftstraining mitmachen konnte, aber heute noch für die anstehenden wichtigen Pflichtspiele geschont wird.

(ame)
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