Borussia Mönchengladbach So fällt das Champions-League-Zeugnis aus

Mönchengladbach · Die reinen Zahlen fallen der Champions-League-Saison von Borussia Mönchengladbach fallen etwas schlechter aus als vergangene Saison, aber das Endresultat ist wertvoller.

Borussia Mönchengladbach - FC Barcelona: Einzelkritik
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Barcelona - Borussia: Einzelkritik

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Foto: Dirk Päffgen

Die Champions League ist für Borussia vorbei. Platz drei ist es geworden mit fünf Punkten und 5:12 Toren. Wie beim Debüt in der Saison zuvor gab es einen Sieg, zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Es ist streng genommen ein Ende mit einem Abstieg, denn Borussia spielt in der Europa League, der zweiten Klasse Europas, weiter. Doch der Klub hat das Recht, dies als einen Wechsel statt als einen Abstieg zu definieren.

Denn mehr war nicht drin in dieser Gruppe mit Barcelona, ManCity und Celtic Glasgow. Es sei denn, die Gladbacher hätten Sensationelles bewerkstelligt. Das haben sie nicht geschafft, dafür waren die Großen, Barca und City, zu groß. Aber die Gladbacher haben das Erwartbare recht souverän erledigt und sich damit mindestens zwei weitere Europapokal-Abende verdient. Die Gruppenphase mit ihren sechs Spielen ist in drei Kategorien einzuteilen: 1. brutale Lehrstunden, 2. die kleinen Ausrufezeichen und 3. die zwei Endspiele.

1. Brutale Lehrstunden In Manchester und in Barcelona haben die Borussen gespürt, was Best of Champions League ist. 0:8 Tore gab es insgesamt, und mit den beiden 0:4-Niederlagen war Gladbach sogar noch gut bedient. Barca und City sind indes in anderen Dimensionen unterwegs, beide gehören zu den Titelkandidaten. Allerdings: Borussia lief jeweils doch arg hinterher, war mutlos und leistete kaum Gegenwehr. In der Saison zuvor verkaufte sich Borussia in Manchester (2:4 nach 2:1-Führung und in Turin bei Juventus (0:0) teurer.

2. Kleine Ausrufezeichen In den Heimspielen gegen Barca und City hielten die Borussen ganz anders mit. Es wurde konsequenter verteidigt und mutiger nach vorn gespielt, da war der Unterschied gleich deutlich geringer. Gladbach ging in beiden Spielen in Führung, gegen Barca gab es noch ein 1:2, gegen City einen Punkt. Trainer Pep Guardiola signalisierte zehn Minuten vor Ultimo, dass er mit dem 1:1 zufrieden sei - eine Auszeichnung für die Borussen. Sie verdienten sich diesen Bonuspunkt mit gutem Fußball und viel Engagement.

3. Die Endspiele Borussia und Celtic Glasgow würden Platz drei unter sich ausmachen, das stand eigentlich schon gleich nach der Auslosung Ende August fest. Borussia war Favorit in diesem Duell und wurde der Rolle gerecht. Die Entscheidung fiel ausgerechnet da, wo es in der Liga gar nicht läuft: auswärts. Das 2:0 in Glasgow war ein sehr erwachsener Sieg, cool, effizient und entschlossen trat Borussia dort auf. Im Rückspiel wurde der 1:0-Vorsprung unnötig verspielt, doch der Punkt reichte, um sich den Vorteil des direkten Vergleichs zu sichern und sich dann mit dem 1:1 gegen City endgültig für die Europa League zu qualifizieren.

Fazit der Gruppenphase Das Spiel in Glasgow war sehr gut, die drei Heimspiele gegen Celtic, Barca und City verdienten sich die Noten gut- bis gut+, und die Auswärtsauftritte in Manchester und Barcelona waren mangelhaft. Borussia hat, nach Schulnoten, in der Summe eine gut befriedigende (3+) zweite Champions-League-Saison gespielt. Und sie hat die Versetzung geschafft, statt auszuscheiden. Das ist eine Steigerung zum Vorjahr.

(kk)
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