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Fortuna-Trainer Funkel "Wir wissen natürlich schon, wie die Ausgangslage ist"

Düsseldorf · Friedhelm Funkel macht in diesen Tagen einen entspannten Eindruck. Der 65-Jährige wird ob seiner stattlichen Berufserfahrung gerne als alter Fahrensmann bezeichnet. Manche versuchen ihn auch mit dem Attribut Schlitzohr zu charakterisieren. Vielleicht wäre es das einfachste, ihn einen Fußballlehrer zu nennen.

Fortuna Düsseldorf: Bilanz der Trainer von Morales bis Funkel
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Die Bilanz der Fortuna-Trainer seit 2003

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Foto: dpa, rwe fpt

Friedhelm Funkel macht in diesen Tagen einen entspannten Eindruck. Der 64-Jährige wird ob seiner stattlichen Berufserfahrung gerne als alter Fahrensmann bezeichnet. Manche versuchen ihn auch mit dem Attribut Schlitzohr zu charakterisieren. Vielleicht wäre es das einfachste, ihn einen Fußballlehrer zu nennen.

In dieser Rolle gibt er gerade den großen Kommunikator. Funkel stellt sich der Öffentlichkeit und redet unbekümmert über die anstehenden Aufgaben und sein aktuelles Seelenleben. Aber er versucht das alles mit einer angenehmen Leichtigkeit zu nehmen. Also sagt er auf die Frage, was sich für seine Mannschaft und ihn durch die Niederlage von Holstein Kiel gegen den 1. FC Nürnberg ergeben hat: "Verändert hat sich unser Vorsprung — sieben Punkte sind besser als vier."

Für die Fußballwelt außerhalb von Fortuna ist es eine einfache mathematische Rechnung: Gewinnt Düsseldorf am kommenden Samstag bei Dynamo Dresden, wäre der Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Selbst ein Unentschieden würde schon reichen, wenn Kiel nicht in Ingolstadt gewinnt. "Uns ist natürlich auch allen klar, wie die Ausgangslage ist. Wir wissen auch, unter welchen Voraussetzungen wir aufsteigen würden. Aber das ist kein Thema", sagt Funkel. "Denn wir wissen auch, wie schwer es gegen eine Mannschaft wird, die gegen den Abstieg spielt." Die sportliche Bilanz auf fremden Plätzen ist nicht gerade ein Ausrufzeichen hinter einem potenziellen Aufsteiger: sieben Siege, zwei Remis, sechs Niederlagen. "Wir müssen unser Potenzial voll abrufen, dann ist vieles möglich", befindet Funkel.

Was ist in der Arbeitswoche vor dem möglicherweise entscheidenden Saisonspiel wichtig? Worauf legt Funkel wert? "Wir machen unsere alltägliche Trainingsarbeit konzentriert weiter. Warum sollten wir daran jetzt etwas ändern? Aber natürlich nimmt das persönliche Gespräch einen besonderen Stellenwert ein", erzählt er. "Wir zeigen den Spielern auf, was sie in dieser Saison bereits geleistet haben. Ich habe aber bisher nicht den Eindruck gewonnen, irgendwer könne Gefahr laufen, nachzulassen. Die Spieler sind extrem darauf fokussiert, ihre Aufgabe zu erledigen."

Er werde dem Team aber natürlich auch einige Szenen aus der vergangenen Partie zeigen, positive Beispiele, wie den engagierten Einsatz von Takashi Usami, der in "zwei, drei Szenen dem Gegner hinterhergerannt ist, ihn immer wieder attackiert hat. Nicht immer haben wir dadurch den Ball gewonnen. Aber es war Bewegung drin und das Publikum wurde so mitgerissen. Das ist der geist, den wir brauchen."

Und da war noch ein Thema, das für Funkel überhaupt kein Thema war. Mit einem Sieg im Rücken kann er das sehr nachdrücklich vortragen. "Ein Wechsel im Tor stand für mich niemals zur Debatte. Dafür gab es überhaupt keinen Grund. Raphael Wolf hat bislang einen sensationellen Job für uns gemacht — und wenn ein, zwei Spiele dabei gewesen sein mögen, in denen er etwas schwächer war, dann muss man ihm das, wie jedem Feldspieler ja auch, absolut zugestehen", sagt Funkel. "Michael Rensing verhält sich total professionell und kennt seine aktuelle Rolle. In der neuen Saison werden die Karten dann wieder neu gemischt." Aber soweit will sich Funkel, zumindest öffentlich, noch keine Gedanken machen. Es zählt der Augenblick. Und es zählt die nächste Aufgabe — das Auswärtsspiel am Samstag in Dresden.

(gic)
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