Laut Medienberichten Heldt vor Wechsel von Hannover nach Wolfsburg

Hannover · Das Hin und Her zwischen Horst Heldt und Hannover 96 nährt sich einem Ende. Der Manager steht vor einem Engagement bei einem niedersächsischen Nachbarn.

Horst Heldt: Der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln
14 Bilder

Das ist Horst Heldt

14 Bilder
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Horst Heldt steht bei Hannover 96 nach übereinstimmenden Medienberichten vor dem vorzeitigen Abschied. Wie der "Kicker" und "Sportbuzzer" am Dienstag berichteten, werde der Sportdirektor das Vertragsangebot zur Beförderung zum Geschäftsführer nicht annehmen. Stattdessen zieht es den 48-Jährigen wohl innerhalb der Bundesliga zum VfL Wolfsburg. Bei Hannovers Nachbar soll Heldt als Geschäftsführer Sport den dringend notwendigen Neuaufbau vollziehen.

Heldt wollte die Berichte nicht kommentieren. "Ich bin in einem Meeting", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auch von Klubseite gab es zunächst keine Bestätigung. Wie "Kicker" und "Sportbuzzer" berichten, soll bis auf Weiteres der Schweizer Martin Andermatt bei Hannover 96 das operative Geschäft weiterführen. Der 56-Jährige hat derzeit den Vorsitz des Sportausschusses im Aufsichtsrat der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA inne und ist ein enger Vertrauter von Präsident Martin Kind.

Heldt war im März des vergangenen Jahres zu den Niedersachsen gekommen und hatte als Nachfolger von Martin Bader zusammen mit dem damals ebenfalls verpflichteten Trainer André Breitenreiter die strauchelnden Niedersachsen noch zum direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga geführt. Sportlich liegt 96 auch in dieser Spielzeit auf Kurs. Drei Spieltage vor dem Saisonende hat der Aufsteiger den Klassenerhalt bei sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz nahezu sicher. Direkt kann der Klub schon nicht mehr absteigen.

Dennoch herrscht rund um den Verein seit Monaten große Unruhe. Präsident Martin Kind liegt mit dem harten Kern der Fanszene im Dauerzwist, weil die Anhänger seine Übernahmepläne ablehnen. Große Teile der Fans vollziehen deshalb seit Monaten einen Stimmungsboykott bei den Heimspielen. Heldt stößt übel auf, dass der sportliche Erfolg deshalb in den Hintergrund getreten ist. Offenbar reichten ihm auch die zugesagten Kompetenzen als Geschäftsführer nicht.

In Wolfsburg dürfte Heldt, der zum Ende der vergangenen Hinrunde bereits mit einem Wechsel zum 1. FC Köln liebäugelte, mit einer großen Machtfülle ausgestattet werden. Geld spielt beim VW-Klub sowieso keine Rolle. Beim noch abstiegsbedrohten VfL sehnen sich die Verantwortlichen eineinhalb Jahre nach dem Ende der Ära Klaus Allofs nach sportlicher Kompetenz. Über die Ablösung des glücklosen Sportdirektors Olaf Rebbe wird seit Wochen spekuliert.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort