FA-Geschäftsführer Martin Glenn nach Hakenkreuz-Vergleich unter Beschuss

London · Martin Glenn, Geschäftsführer des englischen Fußball-Verbandes FA, hat mit unglücklichen Aussagen die britische jüdische Gemeinde gegen sich aufgebracht. Glenn hatte den Davidstern als politisches Symbol bezeichnet, das die FA genau wie das Hakenkreuz nicht in Fußballstadien sehen wolle.

FA-Geschäftsführer Martin Glenn entschuldigt sich für Hakenkreuz-Vergleich
Foto: afp

Der Chef des englischen Fußballverbandes FA ist wegen eines Kommentars, in dem er den jüdischen Davidstern mit Symbolen wie dem Hakenkreuz auf eine Stufe gestellt hatte, in die Kritik geraten. Die jüdische Gemeinde in Großbritannien bezeichnete die Äußerung als "unbedacht und geschmacklos". Daraufhin entschuldigte sich der FA-Chef Martin Glenn am Montag für seine Bemerkung.

Der Davidstern sei ein äußerst wichtiges Symbol für jüdische Menschen auf der ganzen Welt, hieß es. Glenn hatte tags zuvor Manchester City-Trainer Pep Guardiola scharf kritisiert. Guardiola trägt seit Monaten aus Solidarität mit inhaftierten Politikern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung bei Spielen eine gelbe Schleife.

Die FA wirft Guardiola vor, ein politisches Symbol zu tragen und damit gegen die Verbandsregeln zur Spielkleidung zu verstoßen. Der Spanier akzeptierte am Montag, dass der Verband gegen ihn ermittelt. Als nächster Schritt in dem Verfahren wird eine Anhörung Guardiolas erwartet.

Glenn hatte sich am Sonntag mit Bezug auf den Trainer geäußert: Gegenstände, die sehr spaltend seien, und "das könnten starke religiöse Symbole sein - es könnte der Davidstern sein, es könnten Hammer und Sichel sein, es könnte ein Hakenkreuz sein, so etwas wie Robert Mugabe auf einem Hemd - das sind die Dinge, die wir nicht wollen."

(sid)
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