Überraschendes Tennis-Comeback Bartoli will nach schwerer Krankheit zurück auf den Court

Paris · Vor viereinhalb Jahren beendete die Tennisspielerin Marion Bartoli erst den Wimbledon-Traum von Sabine Lisicki und dann völlig überraschend ihre eigene Karriere. Durch eine mysteriöse Erkrankung magerte sie bis auf Haut und Knochen ab, doch jetzt will es die Französin noch einmal wissen.

Bartoli jubelt über Wimbledon-Sieg 2013
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Foto: afp, CARL COURT

Noch überraschender als ihr Rücktritt nach ihrem gewonnen Wimbledon-Finale 2013 gegen Lisicki kommt jetzt die Ankündigung des Comebacks. In einer Videobotschaft unterrichtete die 33-Jährige ihre Fans von ihren Plänen. "Ich bin sehr glücklich, meine Rückkehr auf die WTA-Tour bekannt zu geben. Ich kann es kaum erwarten, euch wiederzusehen und große Gefühle mit euch zu teilen", sagte Bartoli.

Bartoli hatte 2013 im Wimbledonfinale gegen Sabine Lisicki (Berlin) ihren einzigen Grand-Slam-Titel gewonnen und war rund sechs Wochen später im Alter von 28 Jahren überraschend zurückgetreten. "Es wird eine große Herausforderung. Ich muss noch viel trainieren und hoffe wirklich, dass ich Mitte März für das Turnier in Miami bereit sein werde", sagte Bartoli.

Die achtfache Turniersiegerin hat sich offenbar vollständig von einer mysteriösen Viruserkrankung erholt. 2015 war Bartoli bis auf die Knochen abgemagert. Zunächst hatte sie das mit einer Ernährungsumstellung und einem straffen Fitnessprogramm begründet und fröhlich Bilder in den Sozialen Netzwerken gezeigt, die ihre Fans allerdings erschreckten. "Ich kümmere mich sehr um meinen Körper, ich verwöhne ihn. Ich höre auf meinen Körper, mache viel Yoga, viel Pilates, viel Stretching und viele Massagen — ich kümmere mich um mich", sagte sie damals dem französischen Radiosender "RTL". Wirklich glauben konnte das niemand.

Später gab Bartoli in einem Interview mit dem britischen Fernsehender ITV zu, eine Krankheit stecke hinter dem Gewichtsverlust. "Mein Leben ist ein ständiger Albtraum. Ich sieche dahin und weiß nicht warum." 2016 wurde sie dann wochenlang in einem Krankenhaus stationär behandelt, nachdem Ärzte endlich den Grund für ihren Gewichtsverlust gefunden hatten. Kaum aus der Klinik entlassen, begann sie, für den New York Marathon zu trainieren, bei dem sie es im November 2016 ins Ziel schaffte.

Doch nicht nur wegen ihrer schweren Krankheit kommt das Comeback völlig überraschend. Noch im Januar 2014 hatte die ehemalige Weltranglistensiebte, die in den vergangenen Jahren als Expertin fürs Fernsehen gearbeitet hatte, eine Rückkehr auf die Tour kategorisch ausgeschlossen: "Meine Schulter ist für immer kaputt. Ich kann noch nicht einmal mehr aufschlagen", sagte sie vor vier Jahren.

Nun hat sie aber wieder große Pläne. "Ich will mit Frankreich den Fed Cup gewinnen, zu den Olympischen Spielen in Tokio und noch einmal bei einem Grand-Slam-Turnier triumphieren", sagte sie "Eurosport". Der Wimbledon-Titel von 2013 ist bis dato ihr einziger bei einem der vier Majors.

(areh)
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