In der Bundesversammlung gibt es zwei verschiedene Arten von Abgeordneten. Zum einen gibt es die Abgeordneten, die aus dem Bundestag kommen und dort ein Mandat haben. Zum Anderen gibt es die Abgeordneten, die von den verschiedenen Landtagen gewählt wurden. Welcher Landtag wie viele Abgeordnete stellen darf, hängt von der Größe der Bevölkerung des jeweiligen Bundeslandes ab. Generell ist jede Person, die auch bei einer Bundestagswahl wählbar ist, bei der Wahl in die Bundesversammlung wählbar. Diese Person muss also nicht Mitglied in einer Volksvertretung sein. So können zum Beispiel auch Prominente gewählt werden.
Die Wahl des Bundespräsidenten
Die Personen, welche in die Bundesversammlung gewählt wurden, genießen ab der Annahme ihrer Wahl Immunität. Da die Bundesversammlung nur zur Wahl des neuen Bundespräsidenten zusammenkommt, findet sie in der Regel alle fünf Jahre statt. Sie muss spätestens 30 Tage vor dem Ende der Amtszeit des aktuellen Bundespräsidenten stattfinden.
Der Zeitpunkt und der Ort, an welchem die Bundesversammlung stattfindet, werden von dem Präsidenten des Bundestags festgelegt. In der Regel wird sie auf den 23. Mai datiert und findet seit dem Jahr 1994 im Reichstagsgebäude in Berlin statt.
Den Vorsitz über die Versammlung hat der amtierende Bundespräsident, bei der nächsten Bundesversammlung im Jahr 2017 hat den Vorsitz also Joachim Gauck. Kandidaten für dessen Nachfolge dürfen von allen Mitgliedern der Bundesversammlung vorgeschlagen werden. In der Regel einigen sich die Fraktionen der verschiedenen Parteien schon vor der Bundesversammlung über einen Kandidaten.
Die eigentliche Wahl ist eine geheime Wahl. Hierzu werden die Delegierten der Bundesversammlung in die Wahlkabinen gerufen, wo sie einen Stimmzettel ausfüllen und ihn anschließend in die Wahlurne werfen. Um in den ersten beiden Wahlgängen einen Bundespräsidenten festzulegen, muss ein Kandidat mit einer absoluten Mehrheit gewählt werden. Ist dies nicht der Fall, wird ein weiterer Wahlgang veranstaltet und der Kandidat mit den meisten Stimmen in diesem Wahlgang wird dann der neue Bundespräsident. Wenn der Kandidat seine Wahl angenommen hat, wird die Versammlung für beendet erklärt.