Wie in jeder größeren Stadt gibt es auch in Düsseldorf Baustellen und Orte, die lebenswerter und zukunftsfähiger gestaltet werden könnten. Jetzt haben Düsseldorfer und all diejenigen, denen die Rheinmetropole am Herzen liegt, die Gelegenheit, an zwei Orten der Stadt selbst Hand anzulegen. Sie können ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ihre Ideen einbringen.
Kaufhof
Die deutsche Warenhauskette Galeria Kaufhof gibt es nicht mehr. 2020 fusionierte Galeria Kaufhof mit der Konkurrenz Karstadt. Alle wichtigen Eckdaten über Kaufhof, lesen Sie hier.
Ist Galeria Kaufhof und Karstadt das Gleiche?
Karstadt und Galeria Kaufhof – lange waren die beiden Warenhausketten Konkurrenz. Denn beide hatten in etwa das gleiche Verkaufskonzept: Von der Bratpfanne bis zum Abendkleid konnten Kunden und Kundinnen alle Produkte des täglichen Bedarfs unter einem Dach finden. Doch dann kam die Krise.
Beiden Unternehmen konnten immer weniger Umsatz verzeichnen. Schon ab den 1980er-Jahren sank das Interesse an den „Alles unter einem Dach“-Warenhäusern. Mit der Entstehung von Einkaufszentren und der Verbreitung von Internetshopping verschärfte sich die Lage weiterhin.
In den frühen 2000ern und vor allem in den späten 2000ern taten Managementfehler dann ihr Übriges. Die Warenhauskette taumelte langsam aber sicher über immer höhere Verluste in die Insolvenz.
2018 fusionierten Galeria Kaufhof und Karstadt dann zu einem Unternehmen – der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. Was also in der Vergangenheit nicht stimmte, ist heute richtig: Galeria Kaufhof und Karstadt sind heute eine Firma – die jedoch weiterhin mit Verlusten zu kämpfen haben.
Zu Galeria Kaufhof gehörten die Marken:
- Quelle Versandhandel
- Hertie Warenhäuser
- Neckermann-Versand
- Runners-Point Filialen
- Wehmeyer Textilkette
- WOM-Musikgeschäfte
In den frühen 2000ern kamen weitere Probleme auf. Es geschahen Managementfehler und das Unternehmen schrieb rote Zahlen. Im September 2009 eröffnete das Unternehmen ein Insolvenzverfahren. Nachdem Galeria Kaufhof mehrmals Eigentümer wechselte, übernahm 2018 schließlich Signa Holding die angeschlagene Warenhauskette und fusionierte diese mit dem Konkurrenten Karstadt.
Warum mussten die Kaufhof-Filialen schließen?
Bereits in den 1980er-Jahren sank das Interesse der Kundschaft an den „altmodischen“ Galeria Kaufhof Warenhäusern. Diese Entwicklung spitzte sich in den frühen 2000ern noch weiter zu. Menschen bevorzugten Online-Shops oder moderne Einkaufszentren. Aufgrund der Verluste schlossen immer mehr Galeria Kaufhof Filialen.
Als Thomas Middelhoff 2004 die Führung übernahm, war Galeria Kaufhof bereits ein sinkendes Schiff. Durch weitere Managementfehler und den Verkauf von firmeneigenen Immobilien wuchsen die Mietkosten. Gleichzeitig war die Schließung verlustmachender Warenhäuser aufgrund langjähriger Verträge kaum noch möglich.
Im Oktober 2008 wurde die Kaufhof Warenhaus AG in die Galeria Kaufhof GmbH umgewandelt. Im September 2009 leitete die Galeria Kaufhof GmbH das Insolvenzverfahren ein. In den folgenden Jahren versuchte sich Galeria Kaufhof zu erholen, begann Modernisierungsarbeiten an den bestehenden Warenhäusern und wechselte mehrmals Eigentümer und Führung.
2018 wurde die Galeria Kaufhof GmbH schließlich nach weiteren Verlusten von Signa Holding übernommen, der auch Karstadt anteilig gehörte. Zuletzt zählte Galeria Kaufhof 96 Kaufhäuser. Im gleichen Jahr beschloss das Management die Verschmelzung von Galeria Kaufhof und Karstadt.
Die beiden Konkurrenten sollten zukünftig als eine Firma unter einem Dach auftreten. Leider konnte die Fusion das Traditionsunternehmen nicht retten: Galeria Karstadt Kaufhof macht weiterhin hohe Verluste. Die Corona-Pandemie, die 2020 begann, führte zu einem Umsatzeinbruch. Im Juli 2020 leitete das fusionierte Unternehmen das Insolvenzverfahren ein.
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Geschichte: Wie ist Galeria Kaufhof entstanden?
Galeria Kaufhof ist ein Traditionsunternehmen mit einer fast 150-jährigen Geschichte. 1879 eröffnete Leonhard Tietz ein kleines Geschäft in Stralsund. Das Geschäft bot Textilien, Wollwaren, Garne und Knöpfe auf etwa 25 Quadratmetern Verkaufsfläche an. Er bot neben Festpreisen auch ein Rückgaberecht – etwas völlig Neues zu dieser Zeit.
Knapp 10 Jahre später eröffnete er eine zweite Filiale in Elberfeld, zog schon kurze Zeit später in ein größeres Geschäftshaus und beschäftigte über 40 Angestellte. Das Geschäft boomte und so konnte er 1891 das erste Filialkaufhaus in Köln eröffnen. Damals hieß es noch „Kaufhaus Leonhard Tietz“. Der Firmensitz wurde mit dem wachsenden Erfolg nach Köln verlegt.
1905 wandelte der Geschäftsmann sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. 1929 – das Unternehmen wurde mittlerweile von Sohn Alfred Leonhard Tietz geführt – umfasste Kaufhof bereits 43 Filialen mit über 15.000 Beschäftigten.
Im gleichen Jahr wurde am Berliner Hermannplatz ein Kaufhaus eröffnet, das neun Stockwerke umfasste und über 4000 Menschen beschäftigte. Es war eines der größten Kaufhäuser der Welt seiner Zeit. 1933 trat erstmals der heute bekannte Name auf: Die AG wurde in die Westdeutsche Kaufhof AG umbenannt.
Da die Familie Tietz jüdischer Abstammung war, litten sie stark unter Antisemitismus und der Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933. Die Familie wurde ihrer Aktien und ihrer Firma beraubt und sie mussten ins Ausland fliehen. Das Unternehmen wurde unterdessen von den neuen Eigentümern, der Commerzbank, der Deutschen Bank und der Dresdner Bank weiter geführt.
Ein Großteil der 43 Kaufhäuser wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben komplett zerstört oder beschädigt. Die Familie Tietz wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwar für die Enteignungen entschädigt, kehrte jedoch verständlicherweise nie nach Deutschland zurück.
Alfried L. Tietz starb 1941 noch vor Ende des Krieges, seine Frau Margarete Caecilie Tietz emigrierte in die USA. Das Unternehmen wuchs ohne die ehemalige Gründerfamilie – 1977 erwirtschaftete Galeria Kaufhof einen Umsatz von knapp 10 Milliarden DM.
In den 1980er-Jahren sank das Interesse an der Warenhauskette jedoch allmählich. Vor allem jüngere Menschen sprach das altmodische Image der Warenhauskette nicht an. 1999 bis 2000 fusionierten Karstadt und Quelle. Damit zählte Galeria über 100.000 Mitarbeiter.
Was waren die Geschäftsfelder von Galeria Kaufhof?
Die „Alles unter einem Dach“-Warenhäuser boten ein breites Angebot verschiedenster Waren an, die meist aufgeteilt nach Stockwerken zu finden waren. Diese Produkte konnten Kunden und Kundinnen bei Galeria Kaufhof finden:
- Damen-, Herren- und Kindermode
- Spielzeug
- Sportausrüstung
- Haushaltswaren
- Dekoartikel
- Kosmetik
- Gastronomie
- Handytarife
Diese Produkte wurden unter anderem in den Galeria Kaufhof Filialen, online und in Tochterfirmen wie die Dinea Gastronomie GmbH (Restaurants), Galeria Inno (Warenhäuser in Belgien) und GALERIAmobil (Prepaid-Handytarif) vertrieben.
Welche Eigenmarken hatte Galeria Kaufhof?
Galeria Kaufhof führte mehrere Eigenmarken, die in den Kaufhäusern erworben werden konnten. Die bekanntesten und beliebtesten Eigenmarken waren:
- Bob der Bär
- Crazy Days
- Eminent
- Emotions
- Galeria Selection
- Global Agency
- Hickory Outdoor
- Manguun
- Mark Adam
- Moncara
- Red Wood
- Rover & Lakes
- Tietzian Héritier