Maren Ade, geboren 1976, studierte Produktion, Medienwirtschaft und später Spielfilmregie an der HFF München und gründete 2001 die Filmproduktionsfirma Komplizen Film. Im Jahr 2003 produzierte sie "Der Wald vor lauter Bäumen" als HFF-Abschlussfilm und erhielt unter anderem den Spezialpreis des Sundance Film Festivals im Jahr 2005. Ades zweiter Film "Alle anderen" wurde das erste Mal auf den Internationalen Filmfestspielen in Berlin im Jahr 2009 gezeigt. Dort wurde der Film mit dem Silbernen Bären als Bester Film ausgezeichnet. Im Kino startete "Alle anderen" in mehr als 18 Ländern. Neben ihren eigenen Filmen produziert Maren Ade auch Filme anderer Regisseure. Sie ist mit dem Regisseur Ulrich Köhler verheiratet und lebt mit ihren Kindern in Berlin.
Golden-Globe- und Oscar-Nominierung für "Toni Erdmann"
Für die Tragikomödie "Toni Erdmann" erhielt Maren Ade eine Einladung zu den 69. Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Jahr 2016. Es war der erste deutsche Film, der nach sieben Jahren nominiert wurde. "Toni Erdmann" wurde dann mit dem FIRPRESCI-Preis ausgezeichnet und erhielt in Cannes sehr gute Kritiken. Noch im selben Jahr erhielt Ade für den Film den Europäische Filmpreis, die erste deutsche Regisseurin, die in der Kategorie "Bester Film" den Europäischen Filmpreis gewinnen konnte. Im Jahr 2017 wurde "Toni Erdmann" für den Golden Globe Award in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" und als offizieller deutscher Beitrag für den Oscar nominiert.
Beim Film "Toni Erdmann" geht es um den alleinlebenden Pensionär und Musiklehrer Winfried Conradi (Peter Simonischek), der einen Hang zu skurrilen Scherzen hat und "Toni Erdmann" ist. Nach dem Tod seines Hundes besucht er seine Tochter Ines (Sandra Hüller) in Bukarest, die dort Karriere als Unternehmensberaterin macht. Unterschiedlicher könnten Vater und Tochter nicht sein. Mit Sonnenbrille und Scherzgebiss überrascht er seine Tochter in der Lobby der Firma, in der Ines arbeitet. Es kommt zum Eklat und anstatt Bukarest zu verlassen, überrascht Winfried seine Tochter mit der Verwandlung in "Toni Erdmann", der mutiger ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Als Toni mischt er sich in das Berufsleben von Ines ein und am Ende entdecken beide, dass je härter sie aneinandergeraten, desto näherkommen sie sich eigentlich.