Mullah Mohammed Omar war Anführer der Taliban in Afghanistan. Wie im Juli 2015 bekannt wurde, ist er wohl bereits 2013 im pakistanischen Exil gestorben.
Zur Welt gekommen ist Mullah Mohammed Omar einer von den Taliban veröffentlichten Biografie zufolge im Jahr 1960 in der afghanischen Provinz Kandahar.
Zusammen mit Osama bin Laden kämpfte Omar in den 1980er Jahren gegen die sowjetischen Besatzer in Afghanistan. Als die Sowjets 1989 abziehen mussten, ging Omar als Lehrer an eine Koran-Schule.
Als am Hindukusch Machtkämpfe ausbrachen, führte er die Koran-Schüler (Taliban) zum Sieg, 1996 bekam er von einer Versammlung anfghanischer Geistlicher den Titel "Führer der Gläubigen" verliehen. Damit war er Oberhaupt des von den Taliban ausgerufenen Islamischen Emirats Afghanistan. Er wurde bei Kämpfen mehrfach verwundet, durch einen Granatsplitter soll er sein rechtes Auge verloren haben.
Weltweite Proteste löste er 2001 mit seinem Befehl aus, die berühmten Buddhastatuen von Bamiyan zerstören zu lassen. Sie waren die größten stehenden Buddha-Statuen der Welt.
2001 starb Medienberichten zufolge bei den US-Angriffen sein zehn Jahre alter Sohn. Omar tauchte unter und drohte den USA mit Rache. In den folgenden Jahren rief er mehrfach zum Heiligen Krieg gegen ausländische Truppen in Afghanistan auf und schlug alle Gesprächsangebote der Führung in Kabul aus.
Am 15. Juli tauchte eine Internetbotschaft auf, in der der Talibanführer angeblich Unterstützung für Verhandlungen über ein Ende des Krieges signalisiert. Nach Angaben eines afghanischen Regierungsvertreters war Omar da aber bereits seit zwei Jahren tot.
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30.07.2015
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