Warum ist Ostermontag ein Feiertag?
Ostermontag ist der zweite Osterfeiertag des Osterfestes, an dem sich nach christlicher Lehre die Auferstehung von Gottes Sohn, dem Messias und Erlöser Jesus Christus, ereignete. Deshalb feiern Gläubige in allen christlichen Kirchen Ostermontag als Hochfest im liturgischen Jahreskreis.
Wo ist Ostermontag kein gesetzlicher Feiertag?
Ostermontag ist in der Regel nur in den traditionell überwiegend christlichen Ländern wie Australien, Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Schweden, und Spanien, Ungarn oder in dem Vereinigten Königreich mit Ausnahme von Schottland ein Feiertag. Es gibt allerdings auch Länder wie die USA, mit einer strikten Trennung von Staat und Religion, in denen Ostermontag kein gesetzlicher Feiertag ist, obwohl in dem Land viele katholische und protestantische Bürgerinnen und Bürgern leben.
Auch in Europa gibt es christlich geprägte Länder, in denen Ostermontag nur regional ein Feiertag ist. Dazu zählt beispielsweise die Schweiz. Dort gibt es Kantone wie Neuenburg, Zug oder Waadt mit Gemeinden, in denen Ostermontag kein Feiertag ist, Auch in Portugal und Spanien ist Ostermontag nur ein regionaler Feiertag. Definitiv kein gesetzlicher Feiertag ist Ostermontag in muslimischen Ländern wie der Türkei. Auch in Ländern, in denen der Hinduismus oder Buddhismus als Religionen vorherrschend sind, wie beispielsweise im Süden oder Osten Asiens, ist Ostermontag kein Feiertag.
Welche Bräuche gibt es am Ostermontag?
Ein beliebter Brauch ist das Osterfeuer. Es wird in der Osternacht, also der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag, entfacht. In ländlichen Gegenden sammeln die Menschen dafür den ganzen Winter über Holz und stapeln es. Sobald es am Vorabend des Ostersonntags dunkel wird, entzünden die Menschen die Holzstapel. An den Osterfeuern, die vor Kirchen entfacht werden, entzünden Gläubige als zusätzlichen Brauch die Osterkerze und tragen sie anschließend in die dunkle Kirche hinein.
Außerdem gibt es in vielen christlichen Ländern die Tradition, ein Osterlamm zu backen oder zu kochen. Hintergrund der Metapher vom Osterlamm ist eine jüdische Tradition. So feierten die Juden zur Zeit von Jesus Christus in Erinnerung an den Exodus aus Ägypten das Pessach-Fest. An diesem Tag wurde ein Lamm geopfert und gegessen. Die christlichen Urgemeinden übernahmen diese Tradition. Sie deuteten das Lamm als Christus um, der sich am Karfreitag als Lamm Gottes für die Menschen opfern ließ. Seine Auferstehung am dritten Tag, die Christen mit dem Osterfest feiern, ist für Gläubige ein Anlass zur Freude.
Weil Ostern mithin ein Freudenfest ist, entwickelte sich mit der Zeit die Tradition des Osterlachens. Dabei singen Gläubige an Ostern nicht nur das „Halleluja“, sondern brechen vor Freude in ein großes Lachen aus. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich als Brauchtum zudem die Suche von Ostereiern etabliert. Bei der Ostereisuche verstecken Erwachsene für Kinder am Ostermorgen, oft in Nestern aus Stroh oder künstlichen Nestern, bunt gefärbte Ostereier oder Osterhasen aus Schokolade. Den Kindern wird erzählt, der Osterhase habe die Eier versteckt. Das Ei gilt dabei als Symbol des Lebens und der Auferstehung. Diese Bedeutung hatte das Ei schon in der Urchristenzeit. Die Bedeutung des Hasen als Symboltier für Ostern und als Überbringer der Ostereier ist ungeklärt.
Einer Theorie zufolge sei der Osterhase als ein missratenes Osterlamm entstanden. Bäcker hätten aus Teig ein Osterlamm geformt, das jedoch eher wie ein Hase aussah. Es gibt noch weitere Theorien, wonach der Hase das Tier der Liebesgöttin Aphrodite gewesen sei und damit ein Zeichen für Fruchtbarkeit. Der Hase gilt auch als Mondtier, womit ein Bezug zum Datum des Osterfestes hergestellt wäre. Denn Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert.
Was kann man an Ostermontag machen?
In fast allen christlichen Gemeinden werden am Ostermontag Gottesdienste gefeiert, die gläubige Menschen besuchen. In manchen Gemeinden finden am Ostermontag Osterspaziergänge statt. Dabei werden die Gottesdienste im Gehen gefeiert, mit einem feierlichen Abschluss in der Kirche.
Im Vatikan hält der Papst in normalen Zeiten auf dem Petersplatz vor dem Petersdom eine Andacht. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wird Papst Franziskus in diesem Jahr hingegen das Mittagsgebet Regina Caeli aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes sprechen. In vielen Ländern, in denen der Ostermontag ein Feiertag ist, nehmen die Menschen Ostermontag einfach zum Anlass, um ihre Verwandtschaft zu besuchen oder einen Ausflug zu machen.
Welche Aktivitäten kann man mit Kindern an Ostermontag machen?
Neben der beliebten Ostereiersuche sehen sich viele Familien mit Kindern die Osterfeuer an. In NRW finden sie vor allem im Ruhrgebiet statt, aber auch am Niederrhein in Städten wie Moers und Neuss oder im Bergischen Land in Städten wie Solingen. Es gibt auch zahlreiche Ostermärkte auf Schlössern wie Schloss Gräfenthal oder in Innenstädten wie beispielsweise der Ostermarkt auf dem Altmarkt von Oberhausen.
Da am Ostermontag viele Freizeitparks und Zoos geöffnet haben, gehen viele Eltern mit ihren Kindern auch in Zoologische Gärten wie den Kölner Zoo, der auf seinem neuen Bauernhof ein Bauernfrühstück veranstaltet, oder sie besuchen Vergnügungsparks wie das Phantasialand in Brühl oder den Europapark in Rust, der Osteraktionen veranstaltet.
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