Beim Achtelfinale 2006 kamen etwa 750.000 Menschen auf der Straße des 17. Juni in Berlin zusammen. Hauptgrund für die Einführung war zunächst das geringe Kontingent an Eintrittskarten für die WM-Spiele in Deutschland.
In jeder Großstadt und ebenfalls vielen kleineren Städten kann man seitdem bei jedem WM- oder EM-Spiel der Nationalmannschaft auf großen öffentlichen Plätzen wie Parks, Arenen oder Stadien mit Gleichgesinnten Fußball gucken. 2006 begann der Trend zunächst in den zwölf WM-Städten, hat sich jedoch schnell weiterverbreitet.
Das größte Public Viewing gibt es in Berlin
Die größte Fanmeile (offiziell FIFA Fan Fest) befindet sich in Berlin Tiergarten auf der Straße des 17. Juni. Auf einer Fläche von 72.000 Quadratmetern konnten Fußballinteressierte auf neun Großbildleinwänden mit 234 Quadratmeter Bildfläche während der WM 2006 Fußball gucken und sich bei 25 Verkaufsständen für die Spiele eindecken.
Fast eine Million Menschen konnten dort nach einer erfolgten Erweiterung wegen des hohen Andrangs die WM-Spiele verfolgen. Auf der Straße des 17. Juni feierte die deutsche Nationalmannschaft auch den 3. Platz bei der WM 2006 und den Weltmeistertitel 2014.
Public Viewing sorgt für gemeinsame Emotionen
Der Vorteil des Public Viewing, auch als Rudelgucken oder Freiluftfernsehen bekannt, liegt auf der Hand: Die gemeinsame Teilnahme und das gemeinsame Mitverfolgen der Spiele mit Gleichgesinnten existierte bisher nur in Stadien, für die Eintritt gezahlt werden muss.
Das Feiern des Sieges oder das Ertragen der Niederlage bei simultan entstehenden ähnlichen Emotionen in einer großen Gemeinschaft macht laut Psychologen und Sozialwissenschaftlern den besonderen Reiz des Public Viewing aus.
Der Begriff Public Viewing ist ein Neologismus, der aus dem Englischen entlehnt, jedoch mit einer neuen Bedeutung versehen wurde. Nach Aufkommen des Begriffes hat er sich schnell verbreitet und ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. 2007 wurde er im Duden aufgenommen und 2011 das „Rudelgucken“ als Synonym eingeführt.
Im Englischen steht Public Viewing nicht für öffentliches Fußballgucken, sondern für die öffentliche Aufbewahrung von Toten oder einen Tag der offenen Tür. Trotzdem haben auch englischsprachige Medien nach Aufkommen des Wortes begonnen, beim Massenschauen von Sportveranstaltungen vom Public Viewing zu sprechen.
Hier finden Sie eine Übersicht zu den Public-Viewing-Orten bei der WM 2018 in Russland:
Public Viewing zur WM 2018 im Bergischen Land
Public Viewing zur WM 2018 in Düsseldorf
Public Viewing zur WM 2018 in Moers
Public Viewing zur WM 2018 in Mönchengladbach
Public Viewing zur WM 2018 in Krefeld
Public Viewing zur WM 2018 im Kreis Wesel
Public Viewing zur WM 2018 im Rhein-Kreis Neuss
Public Viewing zur WM 2018 in Wermelskirchen