Experten besorgtSo viele Drogentote wie noch nie in NRW
Mit 872 Drogentoten hat Nordrhein-Westfalen ein weiteres Negativ-Rekordjahr hinter sich. Experten befürchten nun, dass es noch schlimmer kommen könnte.
Die Taliban ist eine islamistische Terrororganisation, die zwischen 1996 und 2001 große Teile Afghanistans kontrollierte. Seit September 2021 kontrollieren die Taliban Afghanistan. Das sind die wichtigsten Eckdaten über die islamistische Terrororganisation im Überblick.
Seit August 2021 haben die Taliban die Kontrolle in Afghanistan zurückerlangt. Bekannt wurden die Taliban durch ihre begangenen Menschenrechtsverletzungen insbesondere die Unterdrückung von Frauen und Mädchen.
Ihren Ursprung hat die Talibanbewegung in religiösen Schulen für afghanische Flüchtlinge im Nachbarland Pakistan. Ihre Ideologie basiert auf der Lehre des Deobandismus, die aus einer islamischen Hochschule in Deoband im Norden Indiens stammt.
In der Tradition des Deobandismus geht es darum, zu einem traditionellen, unverschmutzten Islam zurückzukehren – ohne Einflüsse des Westens oder anderer Religionen. Es ist eine puristische Bewegung, die eigentlich nicht zum Kämpfen aufruft.
Doch der Gründer der Taliban, Mullah Omar, folgte der Lehre des puristischen Deobandismus – er war ein sogenannter Deobandi. Und seit der Gründung der Taliban im Jahr 1994 war er bereit, für seine Ideologie zu kämpfen und zu sterben. Genau wie geschätzt 70.000 bis 100.000 weitere Anhänger der Taliban (Stand: Oktober 2021).
Der Name Taliban ist ein paschtunisches, also afghanisches, Wort. Es ist die Pluralform des ursprünglich arabischen Wortes talib, was übersetzt so viel bedeutet wie „Schüler“ oder „Suchender“. Der Name Taliban bedeutet demnach die Schüler oder die Suchenden.
Die Flagge der Taliban zeigt sich weiß mit paschtunischen Schriftzeichen. Auf der Flagge steht der Leitsatz „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Gesandter“. Es handelt sich bei diesem Ausspruch um die Glaubensbekenntnisse und die erste wichtige Säule des Islams.
Die weiteren Säulen des Islams bestehen aus dem Gebet, der Almosensteuer, dem Fasten und der Pilgerfahrt nach Mekka. 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001, die die Einmischung westlicher Streitkräfte in Afghanistan einläuteten, ist diese Flagge wieder über dem Präsidentenpalast in Kabul zu sehen.
Zur Zeit der Sowjetischen Intervention (1979 bis 1989) wurden die Mudschahedin, die gegen die sowjetische Besatzung kämpften, finanziell und durch Waffenlieferungen von den USA, Pakistan und Saudi-Arabien unterstützt. Die Mudschahedin, von denen einige später zu den Taliban wechselten, brachten diese Mittel ein.
Die Taliban finanzierten sich außerdem über Drogenhandel, vor allem durch den Verkauf von Opium, Heroin und Haschisch. Allein im Jahr 1999, während die Taliban Kabul und weite Teile des Landes kontrollierten, sollen sie über 40 Millionen US-Dollar durch den Drogenhandel eingenommen haben.
Die Drogen wurden über Flugzeuge der Ariana Afghan Airlines und später auf dem Landweg geschmuggelt. 2009 sollen die Taliban aus dem Handel mit Opium über 150 Millionen US-Dollar eingenommen haben. Diese Einnahmen sollen sich bis 2020 fast verdreifacht haben. Insgesamt lagen die jährlichen Einnahmen im Jahr 2011 bei geschätzten 400 Millionen US-Dollar.
Der Abbau und Verkauf von Kupfer, Marmor, Gold und Zink soll eine weitere Einnahme Quelle der Taliban sein. Durch Schutzgelderpressung und Steuern in den von ihnen kontrollierten Gebieten schufen sich die Taliban weitere Einnahmequellen.
Zusätzlich wurde und werden die Taliban vermutlich durch private, reiche Spender aus der Golfregion und Ländern wie Saudi-Arabien, Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Die genaue Höhe der Spendengelder ist bekannt. Die privaten Spenden sind jedoch eine wichtige Einnahmequelle der Taliban.
Die genaue Zahl der Talibankämpfer ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge haben die Taliban etwa 70.000 bis 100.000 Kämpfer. Diese Truppenstärke könnte jedoch noch deutlich höher ausfallen, wenn Befürworter und unterstützende Milizgruppen mitgezählt werden. Zusätzlich verfügen die Taliban über neue US-Waffen der besiegten afghanischen Armee.
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Der Gründer der Taliban, Mullah Omar, folgte der Lehre des puristischen Deobandismus – er war ein Deobandi. Nachdem die Besatzung durch die Sowjetunion 1989 abzog, herrschte weiterhin Unruhe im Land. Es kam zu Kämpfen zwischen verschiedenen Gruppen. 1994 traten die Taliban zum ersten Mal militärisch auf.
In der Stadt Kandahar schlossen sich etwa 30 Männer unter der Führung von Mullah Omar zusammen, um zwei Mädchen zu befreien, die von einem Milizenführer entführt und vergewaltigt worden waren. Ob diese Entführungen wirklich der Startschuss für die Gründung der Taliban war, lässt sich jedoch nicht mehr eindeutig nachvollziehen.
Die Gründungsmitglieder der Taliban bestanden größtenteils aus früheren Mudschahedin, ehemalige Guerillakämpfer in Afghanistan, die zwischen 1979 und 1989 vor allem gegen die sowjetischen Truppen kämpften.
Diese Gruppen wurden von den USA, Pakistan und Saudi-Arabien finanziell und durch Waffenlieferungen unterstützt. Die Strategie der USA war es, durch die Stärkung der Mudschahedin die UdSSR zu schwächen.
Weitere Mitglieder rekrutierte die Taliban aus religiösen Schulen für afghanische Flüchtlinge in Pakistan – vor allem in den islamischen Schulen des Deobandismus. Dieser puristischen, islamischen Glaubensrichtung gehörte auch der Talibangründer Mullah Omar an.
Im Herbst 1994 trugen die Taliban erste militärische Kämpfe aus und brachten die Stadt Kandahar am fünften November 1994 unter ihre Kontrolle. Bis zum Ende des Jahres eroberten sie weitere Gebiete im Süden und im Westen des Landes. Diese Gebiete standen damals nicht unter der Kontrolle der Zentralregierung.
Durch weitere Kämpfe wuchs das Einflussgebiet der Taliban. Im Frühjahr 1995 waren bereits sechs Provinzen unter ihrer Kontrolle. Den Kampf um Kabul verloren die Taliban 1995 noch, während sie im Westen ihr Einflussgebiet ausbreiteten.
Durch Bündnisse und neue Waffen und Fahrzeuge konnten sich die Taliban nach ihrer Niederlage in Kabul neu organisieren und einen neuen Angriff planen. Im September 1996 gelangen den Taliban die Einnahme Kabuls. Durch die Vertreibung der Zentralregierung übernahmen sie die Kontrolle im Land.
Vom 27. September 1996 bis Ende 2001 regierten die Taliban die Hauptstadt Kabul und weite Teile des Landes. Am siebten Oktober 2001 begannen die USA mit militärischen Einsätzen in Afghanistan als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September und den „Krieg gegen den Terror“.
Die Taliban haben seit August 2021 wieder die Macht in Afghanistan. Aber was wollen sie eigentlich? Ihre Ideologie gibt die Regeln vor: Sie wollen einen islamischen Staat, der die Regeln des Islam achtet und ihnen folgt, streng nach der Scharia.
Die Scharia sind religiöse Gesetze im Islam. Der Begriff wird häufig als „islamisches Recht“ übersetzt. Diese Gesetze, die alle Bereiche des islamischen Lebens vorgeben, sollen auf dem Koran beruhen. Erwähnt wird die Scharia im Koran jedoch nur in einer einzigen Sure. Der Begriff beschreibt im Koran einen Pfad in der Wüste, der zu einer Quelle führt.
Die Scharia entwickelte sich ab Mitte des siebten Jahrhunderts aus Überlieferungen der Reden und des Handeln Mohammeds. Über die Jahrhunderte passten sich die Gesetze der sich wandelnden Zeit an. Die Auslegung der Scharia unterscheidet sich ebenfalls stark – gewährt im islamischen Alltag je nach Interpretation mal mehr, mal weniger Freiheiten.
Vor allem die Freiheit von Frauen wird durch die konservative Auslegung der Scharia von den Taliban in Afghanistan bedroht. Unter der Kontrolle der Taliban in den späten 1990ern wurden Musik, Sport, Bilder und Fernseher verboten. Mädchen und Frauen wurden stark in ihrer Freiheit eingeschränkt und vom öffentlichen Leben praktisch ausgeschlossen.
Frauen wurden systematisch unterdrückt, Mädchen wurde der Zugang zu Bildung nach der Grundschule komplett verwehrt. Frauen und Mädchen ab acht Jahren durften nur in mit einer Burka bekleidet und in Begleitung eines männlichen Familienmitglieds nach draußen.
In 2021 droht sich eine Wiederholung dieser dunklen Zeit – auch wenn die Machthaber der Taliban direkt nach der Machtübernahme noch moderate Aussagen trafen. Vor allem in den Städten droht den Frauen der Verlust der Fortschritte der letzten Jahre. Auf dem Land lebten bereits vor der Einnahme Kabuls viele Frauen unter dem Einfluss und der Kontrolle der Taliban.
Den Taliban werden unter anderem folgende Verbrechen vorgeworfen:
Nach dem Global Terrorism Index war Afghanistan im Jahr 2020 das am meisten von Terrorismus betroffene Land. Afghanistan gilt als das gefährlichste Land für Frauen.
Nun zeichnet sich seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 eine besorgniserregende Entwicklung ab: Die Terrorgruppe schränkt den Zugang zu Schulen für Mädchen ein, tötet Zivilisten und blockiert Hilfeleistungen aus dem Ausland.
Gegen Frauen, die gegen das neue Regime demonstrierten, gingen die Taliban gewaltsam vor. Das Leben von sogenannten „Feinden der Taliban“, beispielsweise Menschenrechtsverteidiger und Verteidigerinnen, Journalisten und Frauenrechtlerinnen, ist seit der Machtübernahme der Taliban in Gefahr. Viele Menschen verstecken sich oder flohen bereits aus Afghanistan.