Persönlich Michael Bloomberg Edler Klima-Spender

Der Milliardär bezahlt den US-Beitrag zum Pariser Abkommen. Und nährt damit Spekulationen über seine politischen Pläne.

Für einen wie Michael Bloomberg sind 4,5 Millionen Dollar wirklich kein großes Ding, wird das Vermögen des 76-jährigen Unternehmers doch auf fast 42 Milliarden Dollar geschätzt. In der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt rangiert der Amerikaner damit auf Rang acht. Trotzdem hat Bloomberg jetzt für Aufsehen gesorgt, indem er den Betrag verwendete, um damit den eigentlich fälligen Jahresbeitrag der USA zum Pariser Klimaabkommen zu bezahlen. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr den Ausstieg aus dem Klimaabkommen erklärt. Aber Bloomberg hofft, dass Trump sich das noch einmal überlegt. "Amerika hat eine Zusage gemacht. Und wenn die Regierung es nicht tut, liegt es in unserer Verantwortung", ließ er wissen.

Natürlich ist das eine Geste mit Kalkül. Bloomberg, der als Sohn russisch-jüdischer Migranten eine amerikanische Tellerwäscher-Karriere hinlegte und es mit der Gründung einer Finanzdaten-Agentur zum Milliardär brachte, ist auch Politiker. Von 2002 bis 2013 war er Bürgermeister von New York und dabei so erfolgreich, dass man ihn sogar für eine normalerweise nicht vorgesehene dritte Amtszeit kandidieren ließ. Aus dieser Zeit stammt auch sein Engagement in Klimafragen, immerhin bedroht der steigende Meeresspiegel New York ganz unmittelbar.

Seither wird Bloomberg auch regelmäßig als Präsidentschaftskandidat ins Spiel gebracht. 2016 spielte er öffentlich mit dem Gedanken anzutreten, um Trump zu verhindern, unterstützte stattdessen dann aber doch die Demokratin Hillary Clinton. Nun wird spekuliert, ob Bloomberg 2020 gegen Trump ins Rennen gehen könnte. Er dementiert solche Pläne zwar, aber nur sehr halbherzig. Schließlich scheint ihn die Rolle als Philanthrop, der über seine Stiftung viel Geld für gute Zwecke unters Volk bringt, nicht auszulasten. Seine beiden Töchter, die Anfang der 80er Jahre geboren wurden, sind längst aus dem Haus, und noch lieber als am Steuerknüppel seines Hubschraubers, für den er eine vollwertige Linienpilotenlizenz besitzt, säße Bloomberg womöglich am Schreibtisch im Oval Office.

Matthias Beermann

(RP)
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