Bestechung durch Waffenhersteller? Razzia bei Heckler & Koch
Stuttgart · Die Waffenschmiede Heckler & Koch im baden-württembergischen Rottweil und Privatwohnungen von Mitarbeitern sind am Donnerstag von rund 300 Beamten des Landeskriminalamts (LKA) durchsucht worden.
Es bestehe der Verdacht, dass Firmenmitarbeiter mit Schmiergeld Amtsträger in Mexiko bestachen, um zwischen 2005 und 2010 an Aufträge für Waffenlieferungen zu kommen, teilte die Behörde in einer gemeinsamen Erklärung mit der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
Zudem bestehe ein Anfangsverdacht, dass in diesem Zusammenhang auch in Deutschland Amtsträger bestochen worden sein könnten. Dem LKA zufolge wird gegen die Firma überdies wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Es werde geprüft, ob das Unternehmen im Jahr 2005 trotz eines ausdrücklichen Verbots Kriegswaffen an vier Bundesstaaten in Mexiko geliefert hatte, in denen es damals Menschenrechtsverletzungen gab.