Kleve Kellener Schüler in El Salvador

Kleve · Vier Wochen lang waren sieben Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums zu Gast in Nueva Esperanza. Der Austausch fand ihm Rahmen der AG "Eine-Welt Faiständnis" statt. Armut, aber auch Lebensfreude warteten dort.

 Eines von vielen Projekten ist das Wandmalprojekt: Kinder aus dem gesamten Dorf und die Klever gestalteten es gemeinsam. Wegen der Hitze begannen sie damit schon um 5 Uhr morgens.

Eines von vielen Projekten ist das Wandmalprojekt: Kinder aus dem gesamten Dorf und die Klever gestalteten es gemeinsam. Wegen der Hitze begannen sie damit schon um 5 Uhr morgens.

Foto: Privat

Kleve-Kellen In dem 600-Seelen-Dorf gibt es gerade einmal zwei Waschmaschinen. Zum nächsten Supermarkt fährt man eine Stunde über nicht asphaltierte Straßen. Türen haben viele der einfachen Häuser nicht — man muss darauf vertrauen, dass die Nachbarn nicht stehlen. Nueva Esperanza ist ein Dorf in El Salvador (Südamerika). Vier Wochen lang war es die Heimat von sieben Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kellen. Die 15- bis 20-Jährigen sind sieben von insgesamt 22 Mitglieder der AG "Eine-Welt Faiständnis" und sahen sich vor Ort an, wie es sich in der Partnerstadt lebt, unter welchen Bedingungen gearbeitet und gelernt wird. Und sie brachten ein Stück Deutschland mit.

"Es war bedrückend und gleichzeitig faszinierend", berichtet Tobias Kreiten (19). "Diese Menschen sind so arm, haben aber so viel Lebensfreude — bewundernswert." Dabei hatten es die Gymnasiasten vergleichsweise komfortabel in Nueva Esperanza. "Das Gästehaus dort wurde extra für uns umgebaut, mit neuen Toiletten und einer Rollstuhlrampe für unseren Lehrer", sagt Sophia Brabetz (15). Doch die Schüler hatten auch einiges, was sie zurückgeben konnten. Schon weit im voraus haben sie in Deutschland Projekte geplant, die in El Salvador umgesetzt wurden: Musikprojekte, ein Wandmalprojekt, Unterricht zum Thema "Deutschland".

"Wir haben auch in der Landschaftskooperative der Gemeinden mitgearbeitet: Kühe melken, eine Kokosplantage säubern und Mais ernten", erzählt Tobias. Für die Teilnehmer eine ungewöhnliche Arbeit, die schon um fünf Uhr morgens begann. "Die älteren Schüler dort haben erst nachmittags Unterricht, damit sie morgens auf den Feldern helfen können — und das bei Temperaturen um die 40 Grad", fügt Sophia hinzu.

Nicht nur die Deutschen sind beeindruckt von den Dortbewohnern, auch diese sind fasziniert von den Besuchern. "Einer von ihnen sagte, er fände es toll, dass wir Europäer in solche Länder kommen, um zu sehen, wie es dort ist", sagt Tobias. "Er meinte auch, er würde es wahrscheinlich nicht machen."

Belohnt für ihr Engagement wurden die Klever auf vielfältige Art und Weise: Mit tollen Ausflügen zu Maya-Tempeln und an menschenleere Sandstrände, aber auch durch die Dankbarkeit der Dorfbewohner. Ein aus Deutschland unterstütztes Projekt ist ein Transporter, der Kinder und Jugendliche aus 25 Nachbargemeinden nach Nueva Esperanza bringt, damit sie dort zur Schule — der "Centro Escolar Nueva Esperanza" — gehen können. "Einmal sind wir mitgefahren, und die Schüler haben sich mehrfach bei uns bedankt, dass man ihnen so den Schulbesuch ermöglicht", so Sophia. Für die Klever ein unvergessliches Erlebnis.

(RP/ac)
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