Viersen Servicestellen: Behinderte sind gegen Schließung

Viersen · Die in der Politik diskutierte Schließung der Servicestellen der Stadtverwaltung in Dülken und Süchteln stößt auch beim Arbeitskreis für Behindertenfragen in der Stadt Viersen auf scharfe Kritik. "Demografische Entwicklung, Barrierefreiheit, Betreutes Wohnen, rollstuhlgerecht – diese Schlagworte gehen unseren Kommunalpolitikern – ich denke auch von der FDP – unfallfrei über die Lippen. Auch das Wort ,sozial' kann jeder schreiben, jedoch ,sozial' zu denken, bereitet Schwierigkeiten", sagt Heinz-Jürgen Antwerpes, Sprecher des Arbeitskreises.

Mit viel Aktivität und Beharrlichkeit hat es der Arbeitskreis in Viersen geschafft, den Behinderten und Senioren ein weitgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen. Immer mehr Behinderte und Senioren bekämen die Möglichkeit, ihren gewünschten Lebensmittelpunkt in die Innenstädte zu verlegen, weil auch viele öffentliche Gebäude – so auch die Servicestellen in Dülken und Süchteln –, viele Geschäfte und Gaststätten inzwischen barrierefrei zu erreichen seien, so Antwerpes. Als ein besonderes Beispiel nennt er die neue Stadtteilbücherei in Dülken: "Toll, wunderbar, hier kann Viersen Beispielhaftes mit Stolz vorzeigen."

Der Arbeitskreis Behindertenfragen teilt die Argumente der Senioreninitiative "Miteinander – Füreinander" zum Erhalt der Servicestellen. Antwerpes: "Hier geht es nicht um einen kleineren Dienstwagen des Bürgermeisters oder um das ,Wasser-Catering' bei den Ratssitzungen – nein, hier geht um 20 000 Menschen in unserer Stadt, die dankbar sind, möglichst so lange selbstständig leben zu können, wie es der Gesundheitszustand zulässt."

(RP)
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