Kleve-Kellen Für soziales Engagement ausgezeichnet

Kleve-Kellen · Für das Projekt "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker - 20 Jahre AG Fairständnis am KAG" wurden die beteiligten Schüler und Lehrer nun zum dritten Mal in Folge geehrt. Für eine Delegation gab es eine Einladung nach Tutzing.

 Ein Teil der ausgezeichneten Schüler der AG Fairständnis mit ihren Lehrern. Sie hatten am Wettbewerb "Demokratisch Handeln" teilgenommen.

Ein Teil der ausgezeichneten Schüler der AG Fairständnis mit ihren Lehrern. Sie hatten am Wettbewerb "Demokratisch Handeln" teilgenommen.

Foto: Gottfried Evers

Das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kellen ist im Kreis Kleve mittlerweile für sein soziales Engagemenz bekannt. Ob Notunterkunft für die syrischen Flüchtlinge oder durch die seit 1999 bestehende Schulpartnerschaft mit dem Centro Escolar (auf deutsch: Bildungszentrum) in Nueva Esperanza in El Salvador. Letzteres ist durch die "Eine-Welt AG Fairständnis", unter der Leitung von Bruno Janßen und der Mitarbeit von Schülern der achten bis zwölften Klasse, möglich. Die AG finanziert den Schülern in der sehr armen und gefährlichen Gegend den Schultransport durch LKWs. So müssen die Kinder den weiten Weg zur Schule nicht zu Fuß bewältigen und können einigen Gefahren entgehen.

Für das Projekt "Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker - 20 Jahre AG Fairständnis am KAG" - das bereits im Herbst 2015 von der AG ermöglicht wurde - erhalten die beteiligten Schüler und Lehrer nun zum dritten Mal in Folge eine Auszeichnung als "Best Practice Projekt im Rahmen der Demokratieerziehung an Schulen".

Diese Auszeichnung wird vom Förderprogramm "Demokratisch Handeln" verliehen, das als bundesweiter Wettbewerb zur Förderung von Demokratieprojekten an Schulen gilt. Ausgeschrieben wird dieser von der Theodor-Heuss Stiftung und der Akademie für Bildungsreform. Zur Auszeichnung später mehr.

Das dieses Projekt überhaupt zustande kam, hat einen eher tragischen Hintergrund: "Plan für den Sommer 2015 war es eigentlich, eine Deligation von zirka acht bis zehn Schülern nach El Salvador zu schicken, um die Partnerschule und die Leute des Landes ein bisschen besser kennenzulernen. Die Enttäuschung war dementsprechend groß, als wir die Reise unter vorerst unerklärlichen Gründen absagen mussten", sagt Bruno Janßen. Später stellte sich heraus, dass die Situation in dem Land unter der Jugendbande "Mara" immer schlimmer wurde und ein Junge auf dem von der AG finanziertem Schultransport ermordet wurde. "Unter diesem Aspekt hat sich die enge Zusammenarbeit der AG noch verstärkt und so haben wir uns entschlossen, ein paar Gäste aus unserer Partnergemeinde einzuladen", erklärt der Schüler Lukas Blaess. Es wurden eine Jubiläumsgala mit und für die Gäste veranstaltet und ein Seminar auf der Wasserburg gehalten, bei dem die Schüler mehr über das Land und die Lage erfahren konnten, in dem sich die Salvadorianer momentan befinden.

Laut der Wettbewerbe-Jury hebt sich die AG besonders durch Aktionen wie diese hervor: "Ein besonderer Aspekt ist der kreative und enthusiastische Umgang mit Rückschlägen. Die Überwindung einer großen Enttäuschung, ausgelöst durch eine abgesagte Reise, lässt die AG-Mitglieder noch fester zusammenwachsen und mündet in einer groß angelegten Jubiläumsfeier", heißt es in der Begründung der Jury. AuchSchülerin Nele Gertsen bestätigt: "Wir beschäftigen uns so lange mit dem Land unserer Partnerschule, da wollten wir natürlich wissen, ob und wie wir den Leuten dort helfen können." Gemeinsam mit der Organisation "Brot für die Welt" wurde es einigen Mitgliedern der Partnerschaft ermöglicht, nach Deutschland zu kommen und das trotz der gefährlichen und bedrohenden Situation in ihrem Land.

Zur Auszeichnung: Eine vierköpfige Delegation der AG Fairständnis wird zur "Lernstatt Demokratie" in Tutzing eingeladen, bei der über drei Tage, zusammen mit namhaften Politikern, Reformpädagogen und Journalisten, alles zum Thema "Demokratiebildung" erarbeitet wird. Auf dieser Tagung werde auch eine öffentliche Würdigung aller Projekte stattfinden, so Janßen. "Demokratie gilt es immer zu erhalten", sagt der stellvertretende Schulleiter Bernd Westerhof .

(RP)
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