Flüchtlinge übers Mittelmeer gebracht Schlepper mit Jet-Skis - Spanische Polizei zerschlägt Netzwerk

Madrid · Die spanische Polizei hat ein Netzwerk von Schleppern zerschlagen, die Flüchtlinge von Marokko aus mit Jet-Skis nach Spanien brachten. Beinahe täglich seien sie die Strecke übers Mittelmeer gefahren und hätten dabei jeweils zwei Migranten mitgenommen, hieß es.

Insgesamt drei Schlepper wurden festgenommen, zwei weitere konnten fliehen. Diese würden nun mit internationalem Haftbefehl gesucht, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Die Schlepper brachten laut Polizei "beinahe täglich" Flüchtlinge von Marokko nach Spanien. Es seien jeweils zwei Flüchtlinge für 5000 Euro pro Person auf einem Jet-Ski über die Straße von Gibraltar transportiert worden. Für den nur 18 Kilometer langen Seeweg benötigten die Schlepper demnach lediglich rund zehn Minuten.

Die Zahl der in Spanien eintreffenden Flüchtlinge war zuletzt wieder gestiegen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Jahresbeginn bis zum 11. August auf dem Seeweg 8385 Flüchtlinge nach Spanien. Die IOM schließt nicht aus, dass in diesem Jahr in Spanien mehr Flüchtlinge über den Seeweg ankommen als in Griechenland. Deutlich höher sind die Zahlen aber nach wie vor in Italien.

In der Straße von Gibraltar nutzen Schlepper vor allem kleine Boote, um sich der Überwachung durch Sicherheitskräfte und Küstenwache zu entziehen.

Erst in den vergangenen beiden Tagen waren mehrere Hundert Migranten bei Gibraltar aus dem Mittelmeer gerettet worden. Der für Gewässer zuständige Rettungsdienst brachte fünf Menschen am frühen Donnerstag in Sicherheit, am Mittwoch half er dort 424 Menschen und 169 anderen weiter östlich im Mittelmeer. Die Migranten hatten versucht, Europa von Marokko aus zu erreichen.

(rls)
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