Ab diesen Temperaturen ist der Körper unterkühlt:
- 33-35 Grad: Leichte Unterkühlung
- 37-33 Grad: Mäßige Unterkühlung
- Unter 27 Grad: Starke Unterkühlung
- Unter 26 Grad: Herz- und Kreislaufversagen
Eine Unterkühlung, in der Fachsprache Hypothermie genannt, ist immer ein Notfall – auch wenn es sich „nur“ um eine leichte Unterkühlung handelt. Sie entsteht, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum kalten Temperaturen ausgesetzt ist. Häufig passiert das im Freien bei Minusgraden und Wind. Aber auch in kalten Wohnungen oder im kalten Wasser kann eine Unterkühlung entstehen.
Kinder und ältere Menschen unterkühlen sich schneller. Ist es zu kalt, kühlen zuerst Hände und Füße aus. Die ersten Anzeichen für eine Unterkühlung sind Gänsehaut und Zittern. Wird der Körper nicht durch Bewegung oder Wärme aufgewärmt, erhöht sich der Herzschlag und die Atmung wird schwerer. Die Haut an den Extremitäten fühlt sich kalt an. Und sie ist es auch: Es können Temperaturen von 30 bis 32 Grad an kalten Händen und Füßen gemessen werden.
Bei extremen Temperaturen ist es möglich, dass betroffene Personen so stark auskühlen, dass das Gehirn langsamer arbeitet. Betroffene sprechen undeutlich und zeigen sich vielleicht verwirrt. Wird jetzt nicht eingegriffen, verlangsamen sich schließlich Herzschlag und Atmung und es kann zum Verlust des Bewusstseins und einem Kreislaufstillstand kommen.
Doch der Körper hat unterschiedliche Strategien entwickelt, die Kernkörpertemperatur von um 37 Grad konstant zu halten: Auf kalte Temperaturen reagiert er durch die Verengung der Blutgefäße in den Extremitäten – also in den Fingern, Zehen und auch an der Nasenspitze oder den Ohrläppchen.
Fließt weniger Blut in den Extremitäten, kühlen diese aus. Dafür wird die Körpermitte stärker durchblutet und die Kerntemperatur besser aufrechterhalten. Zittern ist ein Selbstschutzmechanismus gegen die Kälte: Die Muskeln werden durch das Zittern beansprucht und generieren Wärme für den Körper.
Der erhöhte Puls schützt ebenfalls vor einer Unterkühlung, indem er schneller warmes Blut durch den Körper befördert. Bei kalten Temperaturen ist der Körper weniger leistungsfähig. Bei über minus zehn Grad sollten Sie die Intensität Ihres Trainings im Freien deutlich drosseln.
Definition: Was ist die Kälte in der Physik?
In der Physik ist Kälte eine „Abwesenheit von Wärme“. Genaugenommen gibt es jedoch keine physikalische Kälte, sondern lediglich höhere und tiefere Temperaturen. Umgangssprachlich wird Kälte dennoch bezeichnet – als eine Temperatur, die unterhalb der Umgebungstemperatur liegt. Mit der Erzeugung von Kälte beschäftigt sich die Kältetechnik.
In diesem Bereich der Technik geht es darum, bestimmte Gegenstände oder Bereiche durch Kälte oder Kältemaschinen zu kühlen – also die Temperatur unter die Umgebungstemperatur zu senken. Sollen Temperaturen unter minus 150 Grad erzeugt werden, spricht man von Kryotechnik.
Hat Kälte Energie?
Physikalisch gesehen sind Kälte und Wärme keine gegensätzlichen Zustände. Sie sind nur unterschiedliche Formen von Energie. Auch Temperaturen von minus 20 Grad tragen noch Energie in sich, allerdings weniger als Temperaturen von plus 20 Grad. Die Abwesenheit von Wärmeenergie ist erst mit dem absoluten Nullpunkt bei minus 273,15 Grad Celsius erreicht.
Dieser Nullpunkt ist die natürliche Untergrenze der Temperatur. In der Physik wird der Nullpunkt auf der Kelvin-Skala mit null angegeben. Bei dieser Temperatur kommt alles zum Stillstand, die Atome frieren ein, es entsteht keine Bewegungsenergie. In der Natur kann diese Temperatur jedoch niemals erreicht werden.
Kälte: Wann frieren Menschen?
Wenn die Temperaturen sinken, wird es ungemütlich. Viele Menschen bevorzugen gemäßigte Temperaturen. Welche Temperatur jedoch genau die Wohlfühltemperatur ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche Menschen frieren bei Temperaturen um 20 Grad, andere können dafür Hitze kaum ertragen.
Die individuelle Wohlfühltemperatur ist die Temperatur, in der wir weder schwitzen noch frieren. Die Toleranzgrenzen sind individuell und manchmal durch die Herkunft beeinflusst. Menschen, die in kalten Regionen aufwachsen, werden mit Kälte besser zurechtkommen als Menschen, die tropische Gebiete ihr Zuhause nennen.
Diese Toleranzgrenzen können trainiert werden. Sie können aber auch genetisch bedingt sein und werden von der Verteilung der Wärme- und Kälterezeptoren beeinflusst. Ebenso das Geschlecht und die individuelle Körperdisposition spielen eine Rolle.
Wieso frieren manche Menschen bei Kälte mehr?
Frauen frieren schneller als Männer, dünne Menschen schneller als dickere, Menschen aus tropischen Gebieten schneller als Mitteleuropäer. Aber warum ist das so? Verschiedene Faktoren beeinflussen die persönliche Toleranzgrenze des Körpers – also die Außentemperatur, die der Körper als angenehm empfindet.
Einen deutlichen Unterschied gibt es zwischen Männern und Frauen. Das hat anatomische Gründe. Weibliche Personen haben zwar durchschnittlich einen höheren Körperfettanteil, allerdings auch dünnere Haut und eine andere Verteilung der Fettschichten als männliche Personen.
Zwar kann eine Fettschicht wärmeisolierend wirken – was dazu führt, dass dickere Menschen nicht so schnell frieren wie dünne Menschen – doch der durchschnittlich höhere Körperfettanteil von Frauen hilft nicht so gut gegen das persönliche Kälteempfinden wie die durchschnittlich 15 Prozent dickere Hautschicht der Männer und der durchschnittlich höhere Muskelanteil.
Durch das Hormon Testosteron verfügen Männer im Schnitt über einen höheren Muskelanteil im Körper. Diese Muskeln erzeugen Energie und somit auch Wärme. Frauen müssen sich stärker bewegen als Männer, um die gleiche Energie zu erzeugen und ihre Körpertemperatur zu halten. Hände und Füße kühlen bei weiblichen Personen sehr viel schneller aus als bei männlichen Personen.
Die Wohlfühltemperatur von Frauen liegt aufgrund dieser anatomischen Unterschiede durchschnittlich etwa drei Grad Celsius über der von Männern. In klimatisierten Büros kommt dieser Unterschied deutlich zum Vorschein: Die Temperatur ist häufig auf die Wohlfühltemperatur von männlichen Personen angepasst. Männer fühlen sich wohl, Frauen frieren.
Weiterhin sind genetische Faktoren dafür verantwortlich, wie schnell oder langsam eine Person friert. Beispielsweise ist die Dichte und Verteilung der Thermorezeptoren auf der Haut und auf den Schleimhäuten unterschiedlich ausgeprägt.
Diese Rezeptoren leiten Impulse zum Gehirn und bilden die Grundlage für die Wahrnehmung der Temperatur. Je nach Außentemperatur reagiert der Körper dann mit Maßnahmen, um die Kerntemperatur zu halten, und beginnt beispielsweise zu zittern oder zu schwitzen.
Zuletzt spielt auch die Herkunft einer Person eine Rolle. Denn: Das Kälteempfinden kann trainiert werden. Wer einen Großteil des Jahres Minustemperaturen ausgesetzt ist, wird Temperaturen über 10 Grad als warm empfinden. Menschen aus heißen Regionen frieren dagegen schon bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius.
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