Wie ist die politische Karriere von Lutz Lienenkämper verlaufen?
Bereits als Schüler interessierte sich Lutz Lienenkämper für Politik und schloss sich der Jungen Union an. Am 1. Dezember 1988 trat der Meerbuscher in die CDU ein.
Sein erstes Mandat übernahm der Politiker 1993 mit der Wahl in den Rat der Stadt Meerbusch. Bis 2009 gehörte Lienenkämper dem Stadtrat für die CDU an, von 2004 bis 2009 war er zugleich auch Mitglied des Kreistags im Rhein-Kreis Neuss. Dort übernahm er fünf Jahre auch das Amt des Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion. Das Amt sowie seine Mandate im Stadtrat und Kreistag legte er im Zuge seiner Ernennung zum Bau- und Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens nieder.
Im Jahr 2005 kandidierte Lutz Lienenkämper erstmals für den Landtag Nordrhein-Westfalen und für das Direktmandat in seinem Heimatwahlkreis mit den Städten Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich sowie der damals noch Gemeinde Jüchen. Er gewann den Wahlkreis mit knapp 55 Prozent der Stimmen und übernahm damit das Mandat von dem langjährigen CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Klose aus Korschenbroich, der seit 1966 dem Landtag NRW angehörte und 18 Jahre lang Vizepräsident des Landtags war.
In seiner ersten Wahlperiode bekam Lutz Lienenkämper die Aufgabe des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion übertragen und gehörte dem Haushalts- und Finanzausschuss an. Die CDU war damals zum ersten Mal seit 39 Jahren wieder in der Regierung und stellte mit Jürgen Rüttgers den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen. Als der damalige Verkehrsminister Oliver Wittke aufgrund eines zweimonatigen Führerscheinentzugs und der öffentlichen Kritik daran von seinem Amt zurücktrat, wurde Lienenkämper am 3. März 2009 zu dessen Nachfolger als Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt. Bei seiner Vorstellung erklärte der Politiker, dass er selbst vor zehn Jahren seinen Führerschein abgeben musste, weil er über eine rote Ampel mit Unfallfolge gefahren sei. Den Ministerposten bekleidete der Meerbuscher bis zum Ende der Legislaturperiode Mitte 2010.
Bei der Landtagswahl 2010 errang Lienenkämper erneut für die CDU das Direktmandat in seinem Wahlkreis. Nachdem SPD und Grüne mit Tolerierung der Linkspartei eine Minderheitsregierung unter der Führung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gebildet hatten, gehörte Lienenkämper mit der CDU fortan der Opposition an. Seine Fraktion wählte ihn zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
Bei den vorgezogenen Landtagswahlen 2012 wurde Lienenkämper in seinem Wahlkreis erneut direkt in den Landtag NRW gewählt. In der CDU-Fraktion übernahm er den Posten des Parlamentarischen Geschäftsführers und war damit zusammen mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Armin Laschet für die gesamte inhaltliche Arbeit der Fraktion mit verantwortlich.
Nach der für die CDU gewonnenen Landtagswahl am 24. Mai 2017 gehörte Lutz Lienenkämper zum engen Zirkel, der den Koalitionsvertrag mit der FDP final aushandelte. Nach der Wahl von Armin Laschet zum neuen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen wurde Lutz Lienenkämper am 30. Juni 2017 zum Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt. In seiner Funktion wurde er auch zum Vorsitzenden des Finanzausschusses des Bundesrats gewählt. Zum 1. Januar 2021 übernahm er für ein Jahr außerdem den Vorsitz der Finanzministerkonferenz im Bund.
Nach der NRW-Landtagswahl 2022 sprach sich Lutz Lienenkämper dagegen aus, in der kommenden Wahlperiode erneut als Finanzminister zu agieren. Stattdessen sei es für ihn im Kabinett unter Ministerpräsident Hendrik Wüst „an der Zeit, Schwerpunkte anders zu setzen“.
Auf Parteiebene war Lienenkämper von von 1999 bis 2010 Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Meerbusch und von 2009 bis 2021 Vorsitzender der CDU im Rhein-Kreis Neuss. Seit 2010 gehört er dem Landesvorstand der CDU Nordrhein-Westfalen an.